Woidke-Wumms in Brandenburg – die SPD auf dem Weg zum Wahlsieg!
Vor der Landtagswahl lieferten sich die regierende SPD und die Rechtsaußen-AfD lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Wahlabend ist klar: Die SPD liegt vorn – nach ersten ARD-Hochrechnungen bei rund 31 Prozent, die AfD bei 30 Prozent.
Die SPD mit ihrem Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (62) wird damit ziemlich sicher weiterregieren können. Woidke sagte am Abend, es könne sein, dass es auch in Brandenburg „wie so oft in der Geschichte die Sozialdemokraten waren, die Extremisten auf dem Weg zur Macht gestoppt haben“.
„Furiose Aufholjagd“
SPD-General Kevin Kühnert (35) sprach von einer „furiosen Aufholjagd“!
„Kommend von Umfragewerten unter 20 Prozent, geht es jetzt wahrscheinlich über die 30 hinaus“, sagte er. „Das hat mit einer guten Leistungsbilanz, einem ganz gestandenen Ministerpräsidenten und auch dem persönlichen Zutrauen in ihn zu tun.“ Diesen Erfolg nehme der Brandenburger SPD jetzt schon keiner mehr an diesem Abend.
CDU stürzt ab
Ein Partner für die SPD dürfte wie bisher wieder die CDU sein. Doch die Christdemokraten sind arg gerupft! Die CDU stürzte auf rund 12 Prozent ab, ihr bisher schlechtestes Ergebnis. Vor fünf Jahren waren es noch 15,6 Prozent gewesen.
Spitzenkandidat Jan Redmann (44) machte für den Absturz u.a. den harten Kampf zwischen AfD und SPD um Platz 1 verantwortlich. Das habe auch CDU-Stimmen gekostet.
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (47) sprach nach den Einbußen von einer „bitteren Niederlage“. Es habe seit Wochen eine Polarisierung auf die Frage gegeben, die AfD oder die SPD mit Ministerpräsident Dietmar Woidke an die Spitze zu wählen, sagte Linnemann im ZDF.
Viele CDU-Wähler hätten dann gesagt: „In diesem Fall wähle ich die SPD.“ Linnemann zollte Woidke Respekt. Dieser habe alles auf eine Karte gesetzt und gewonnen. „So sieht Glaubwürdigkeit aus.“
SPD und CDU brauchen weiteren Partner
Ein SPD-Bündnis allein mit der CDU reicht nicht. Die Sozialdemokraten benötigen einen weiteren Partner (bisher die Grünen).
Infrage kommt dafür: das BSW, das ungefähr gleichauf mit CDU liegt. Die neue Partei von Sahra Wagenknecht (55) wird aus dem Stand zweistellig – wie in Thüringen und Sachsen. Ein Riesen-Triumph!
Die Grünen liegen bei fünf Prozent, verlieren wohl fast sechs Prozent zum letzten Wahlergebnis.
Zittern müssen Linke und Freie Wähler, die bei rund drei Prozent liegen. Und damit unter der Schwelle: Einzug in den Landtag? Oder raus?
Unklar zunächst: Holt eine der Parteien mindestens ein Direktmandat? Dann wäre mindestens ein Sitz im Landtag sicher.
Am schlimmsten erwischte es die FDP!
Die Liberalen sind kaum noch messbar, kamen auf nur noch rund ein Prozent der Stimmen. Wahl-Desaster.
Aus der FDP-Zentrale hieß es, die Ampel-Regierung in Berlin schade der Partei auch in den Ländern in zunehmendem Maße. Für die nächsten Tage werden heißen Debatten über ein vorzeitiges Ampel-Aus erwartet.