Deutschlands größter Autobauer hat am Dienstag neue Details zu seinem Mega-Sparhammer bekannt gegeben. Die Job-Garantie, die seit 1994 immer wieder verlängert wurde, wird von VW jetzt zum Ende des Jahres gestrichen!
Das Kündigungsschreiben für sechs Tarifverträge sei heute offiziell an die IG Metall-Bezirksleitung Niedersachsen und Sachsen-Anhalt übergeben worden, sagte Konzernpersonalvorstand und Arbeitsdirektor Gunnar Kilian.
Die Begründung für das Ende der seit 30 Jahren bestehenden Beschäftigungssicherung: „Wir müssen die Volkswagen AG in die Lage versetzen, die Kosten in Deutschland auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu senken, um aus eigener Kraft in neue Technologien und neue Produkte zu investieren“, so Kilian. Die sei „mit Blick auf den Wettbewerb und den Standort Deutschland nun entscheidend“.
▶︎ Jetzt gilt für Mitarbeiter noch ein Übergangsschutz von sechs Monaten. Heißt: Ab 1. Juli sind betriebsbedingte Kündigungen möglich. Diese waren zuvor durch die Job-Garantie bis 2029 ausgeschlossen.
Das Ziel sei jetzt, so Konzernpersonalvorstand Kilian, der daraus entstehenden Verunsicherung entgegenzuwirken – durch das Vorziehen der bevorstehenden Tarifrunde.
Es geht jetzt „wirklich um alles“
Daniela Cavallo, Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates, reagierte mit scharfen Worten auf die Kündigung: „Das ist ein historischer Tabubruch. Und den lassen wir uns nicht gefallen“, so Cavallo gegenüber dem „FOCUS“. Die Beschäftigungssicherung gehöre „weit über 2029 hinaus ausgebaut.“
Die Belegschaft habe dem Vorstand bereits auf Betriebsversammlungen sehr unmissverständlich deutlich gemacht, dass sie bereit sei, „weitere Schritte zu gehen“, so Cavallo. Weiter sagt sie: „Spätestens jetzt muss dem Vorstand klar sein: Wir werden uns gegen Werksschließungen und Massenkündigungen wehren mit allem, was wir haben – bis hin zum Arbeitskampf!“ Die Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates betonte, es gehe jetzt „wirklich um alles“.