„Pure evil“ – das ist der häufigste Kommentar unter einem Video der Hamas-Terrorattacke vom 7. Oktober, das in Israel jeder kennt. Das absolut Böse.

Die Mörder stürmten am 7. Oktober 2023 das Haus der Familie Idan, töteten Maayan (†18) streamten ihr barbarisches Verbrechen live auf Facebook. Das Mädchen wurde durch die Türe eines Schutzraums erschossen, starb in den Armen ihres Vaters. Die Aufnahmen vor seiner Entführung zeigen ihn noch mit Blut auf den Händen. Die Terroristen ergötzen sich an der Qual der Eltern und Kinder, die auf dem Boden kauern, weinend, flehend, unter Todesangst.

Sie mussten die Tochter zu Grab tragen. Sie bangten eineinhalb Jahre um die Rückkehr des Vaters.

Jetzt kam Tsachi Idan (52), der Sport-Liebhaber, der gerne Volleyball, Fußball und Tennis spielte, zurück – in einem Leichensack, überbracht vom Roten Kreuz. Die Islamisten haben den Familienvater in Gefangenschaft ermordet.

Schreckliche Gewissheit

Die Familie Idan ist nicht die Einzige, die heute ihre letzte Hoffnung begraben musste.

Israel habe „die Särge von vier toten Geiseln über das Rote Kreuz erhalten“, erklärte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu am Donnerstagmorgen.

Schon kurz darauf die schreckliche Gewissheit, dass es sich wirklich um die Männer handelt, deren Tod die Hamas bereits angekündigt hatte: Itzik Elgarat (†68), Ohad Yahalomi (†50), Shlomo Mantzur (†85) und Tsachi Idan (†52). BILD erzählt ihre Geschichten.

Er liebte seine Familie und die Wüste

Auch seine Angehörigen weinen um ihn: Der nach Gaza entführte Familienvater Ohad Yahalomi (†50) ist tot. Sein Leichnam wurde am Donnerstagmorgen von der Hamas an Israel übergeben, das bestätigte sein Kibbuz Nir Oz. „Ohad, der zum Zeitpunkt seines Todes 50 Jahre alt war, war ein hingebungsvoller und liebevoller Familienvater. Er war ein leidenschaftlicher Sportler und begeisterter Reisender und kannte jeden Pfad in der Wüste, die er so sehr liebte“, so der Kibbuz. Er hinterlässt seine Frau und die drei gemeinsamen Kinder.

Sein Bruder hörte am Telefon, wie er angeschossen wurde

Ebenfalls unter den Toten: der Israeli Itzik Elgarat. Das forensische Institut Abu Kabir und Elgarats Familie bestätigten, dass seine Leiche identifiziert wurde.

Er wurde am 7. Oktober 2023 aus seinem Haus im Kibbuz Nir Oz entführt. Dem damals 68-Jährigen wurden von der Hamas die Hände zerschossen, er schrie: „Das ist das Ende, das ist das Ende.“ Sein Bruder hörte den Überfall am Telefon mit an. Dann wurde Elgarat nach Gaza verschleppt.

Entführt mit 85 Jahren

Auch Shlomo Mantzur – die älteste israelische Gaza-Geisel – ist unter den Toten. Sein Leichnam ist seit Donnerstagmorgen wieder in Israel. Das gab sein Kibbuz Kissufim bekannt und sprach von einer „Wunde, die nicht heilen wird“.

Er wurde am 7. Oktober 2023 aus seinem Haus entführt und nach Gaza verschleppt.
Mantzur war Zimmermann, Vater von fünf Kindern und Großvater von zwölf Enkeln. Israelische Medien schreiben, seine einzige Extravaganz war sein Schnurrbart. Er wollte sein Leben in seinem Kibbuz im Süden Israels beenden, wo er Schränke und Uhren reparierte und in der Hitze seinen Garten pflegte. Dieser Lebensabend wurde ihm geraubt.

Insgesamt werden jetzt noch 59 Geiseln im Gazastreifen festgehalten, von denen jedoch nur noch 27 am Leben sein sollen.