Die EU-Politiker blicken gebannt auf Washington: Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni (48) ist zu Besuch bei US-Präsident Donald Trump (78).

Und gleich zu Beginn der erste Paukenschlag: Trump gibt sich im Zollstreit mit der Europäischen Union überzeugt, dass es zu „100 Prozent“ eine Einigung geben wird.

Trump: „Ich rechne fest damit, aber es wird ein faires Abkommen sein.“

Die rechtspopulistische Ministerpräsidentin Italiens steht dem US-Präsidenten nahe, hatte seine neuen Zölle für die EU-Länder aber kritisiert.

Ob Meloni es schafft, Trump zu bezirzen: offen. Was aber feststeht: Trump sieht Meloni als wichtige Vermittlerin in der Abstimmung mit Europa. Dies sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter. Die beiden Staatschefs hätten demnach „eine ganz besondere Beziehung“ und planten, bei der Beendigung des Krieges in der Ukraine zusammenzuarbeiten.

„Es ist ein schwieriger Moment, wir brauchen Klarheit“, wird die Ministerpräsidentin von italienischen Tageszeitungen zitiert. Melonis Hauptaugenmerk soll darauf liegen, Trump davon zu überzeugen, sich mit EU-Chefin Ursula von der Leyen an einen Tisch zu setzen.

Um 19.05 Uhr wollen Trump und Meloni gemeinsam eine Pressekonferenz halten.

Während Meloni in Washington ist, hat sich Italien gegen Verhandlungen mit den USA über die Besteuerung von Tech- und anderen Unternehmen auf EU-Ebene ausgesprochen.

▶︎ Diese Gespräche sollten bilateral und damit zwischen den Ländern erfolgen, sagt Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti bei der Vorstellung einer neuen Wirtschaftswochenzeitung in Rom. Er plane für Dienstag ein Treffen mit US-Finanzminister Scott Bessent im Rahmen der G20.

Italien will Zwei-Prozent-Ziel erfüllen

Außerdem will Italien 2025 das vor mehr als zehn Jahren von den Nato-Mitgliedstaaten beschlossene Zwei-Prozent-Ziel für Verteidigungsausgaben erfüllen. Dies kündigte Giorgetti vor dem Parlament in Rom an.

Die Zukunft der westlichen Verteidigungsallianz gehört auch zu den Themen des Treffens von Meloni und Trump.

Giorgetti sagte in einer Anhörung, Italien werde nach aktuellen Berechnungen noch dieses Jahr zwei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) für „Ausgaben für die Verteidigung und ganz allgemein für die Sicherheit des Landes“ ausgeben.

Das Nato-Gründungsmitglied gehört zu den Ländern, die mit der Umsetzung der 2014 vereinbarten Marke in Verzug sind. 2024 lagen die Verteidigungsausgaben Italiens nach Nato-Schätzungen bei 1,49 Prozent.