Es ist ein Vorschlag, der die Welt erschüttern könnte: US-Präsident Donald Trump hat einem Bericht des US-Portals „Axios“ zufolge der Ukraine und Russland einen Friedensplan vorgelegt – ein „finales Angebot“, wie es aus US-Regierungskreisen genannt wird.

Vergangene Woche in Paris übergab ein US-Team ein einseitiges Papier an ukrainische Regierungsvertreter. Die Botschaft: jetzt oder nie!

Denn Trump droht Moskau und vor allem Kiew offen: Sollte es keine Fortschritte geben, werde er die Gespräche komplett abbrechen.

Kurz nach Vorstellung des Plans ließ der russische Präsident Wladimir Putin verlauten, er sei bereit, die aktuellen Frontlinien einzufrieren – als Grundlage für ein mögliches Abkommen. Es wäre das deutlichste Verhandlungssignal seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022.

Doch Putins plötzliche Bereitschaft lässt sich auch anders deuten: Denn der Trump-Plan, über den „Axios“ berichtet, würde dem Aggressor Russland riesige Zugeständnisse bieten!

Das soll Russland laut „Axios“ in einem Deal bekommen

▶︎ Anerkennung der Krim als russisches Territorium – offiziell durch die USA!

▶︎ De-facto-Anerkennung der russischen Kontrolle über fast alle seit 2022 besetzten Gebiete in der Ost- und Südukraine (Luhansk, Donezk, Cherson, Saporischschja). Sprich: Es gibt keine offizielle Anerkennung, aber die Russen behalten die Gebiete.

▶︎ Eine Garantie, dass die Ukraine niemals Nato-Mitglied wird. Allerdings könnte die Ukraine EU-Mitglied werden.

▶︎ Eine Aufhebung der westlichen Sanktionen, die seit der Krim-Annexion 2014 verhängt wurden.

▶︎ Wirtschaftskooperation mit den USA, besonders im Energie- und Industriesektor.

Das soll die Ukraine bekommen

▶︎ „Eine robuste Sicherheitsgarantie“ durch europäische Länder, ohne direkte US-Beteiligung. Wie genau dies funktionieren würde, ist im Dokument nicht erklärt.

▶︎ Die Ukraine würde ein kleines Gebiet in der Region Charkiw (Nordosten) erhalten, das derzeit von Russland besetzt wird.

▶︎ Ungehinderter Zugang zum Dnipro-Fluss, der in Teilen die Frontlinie markiert.

▶︎ Wiederaufbauhilfen, ohne klare Finanzierungsquelle.

▶︎ Das AKW Saporischschja soll zwar als ukrainisch gelten, aber von den USA betrieben werden – Strom soll an beide Seiten fließen.

In Kiew sorgt der Vorschlag laut „Axios“ für Entsetzen. Eine Quelle aus der ukrainischen Regierung sagte: „Der Plan ist einseitig. Russland bekommt konkrete Vorteile, die Ukraine nur vage Versprechen.“ Das Papier sei „offensichtlich prorussisch“ und „kein gerechter Frieden“.

Am Mittwoch sollen Gespräche in London mit Vertretern aus den USA, der Ukraine, Großbritanniens, Deutschlands und Frankreichs stattfinden. Doch weder Trump-Emissär Steven Witkoff noch US-Außenminister Marco Rubio wollen teilnehmen.

Stattdessen wird der ehemalige General Keith Kellogg die US-Delegation anführen – und Trumps Angebot dürfte dabei im Mittelpunkt stehen.