Nordjütland – Das Unglück hat einen dunklen Schatten auf ihr Urlaubsidyll geworfen. Hunderte Menschen trauerten jetzt an der Todes-Düne in Vorupør um die beiden deutschen Jungen (9, 12), die bei dem Drama an Dänemarks Küste ums Leben gekommen sind.
Die Kinder aus dem Raum München waren bei einem Erdrutsch der Region Nordjütland verschüttet worden, als sie gerade eine Höhle buddeln wollten. Sie konnten zwar noch von Rettern befreit werden, starben aber wenig später im Krankenhaus.
Trauer-Prozession zur Unglücksdüne an der Nordsee
Nachdem bekannt wurde, dass die beiden Kinder nicht überlebt hatten, wehten an vielen Stellen die Flaggen auf halbmast.
Rund 300 Bewohner, Rettungsschwimmer, Touristen und Surfer versammelten sich am Mittwoch um 19 Uhr für eine Trauer-Prozession, die von der Kirche zu der Unglücksstelle am Strand an der Nordsee ging.
Der Trauermarsch wurde angeführt von Pastorin Anne Marie Nande Kraft. Alle blieben vor der Unfallstelle stehen, bildeten schweigend einen Halbkreis und beteten.
Rosen und Kerzen wurden an der Todes-Düne in den Sand gelegt. Viele Teilnehmer weinten, umarmten sich schweigend.
Wie konnte es zu dem Unglück kommen?
Am vergangenen Sonntag war es zu dramatischen Szenen am Strand gekommen: 40 quälende Minuten waren die Jungen unter dem Sand verschüttet. 25 Strandbesucher versuchten immerzu, sie zu befreien, sagte Benny Bak von der örtlichen Rettungsstation dem dänischen Fernsehsender „TV 2“.
Einer der Helfer war der deutsche Surfer Henning Nockel (51), selbst Vater von zwei Kindern. „Plötzlich sehe ich etwas Buntes, das aussah wie ein Kleidungsstück, vermutlich eine Jacke. Und dann sehe ich eine Kinderhüfte, fasste den Körper an“, sagte er.
Dünen am Strand sehr weich
Laut Sender „TV 2“ sind die Dünen am Strand so weich, dass man sich nicht so tief eingraben kann, weil sie sehr schnell zusammenfallen. Experten halten diesen Unfall deshalb für sehr untypisch. Da es zuvor einen sehr hohen Wasserstand gab, könnten die Dünen erodiert sein.
Und: Es gab in der Region viel Regen. Das könnte dazu führen, dass der Sand weiter oben mit Regenwasser so schwer geworden ist, dass er eher abrutscht.
Die Polizei versucht nun herauszufinden, was genau passiert ist.