Sie haben vor sechs Tagen zwei Freundinnen verloren, doch für die Klassenkameraden aus Duisburg ist bereits der Alltag zurückgekehrt.
Am vergangenen Mittwoch überfuhr die Brasilianerin Katia d.S. (44) mit ihrem Mercedes die beiden deutschen Teenager (17, 19) auf deren Klassenfahrt in der Toskana. Am Montag ist für die Freunde wieder der Unterricht in der Gesamtschule Duisburg-Mitte losgegangen.
Jetzt ist klar, dass es in der kommenden Woche eine Trauerfeier für die Opfer geben soll. Das teilte die Bezirksregierung Düsseldorf als Schulaufsicht auf dpa-Anfrage mit. Die Trauerfeier sei eine ausschließlich interne Veranstaltung.
Bei dem Unfall waren zudem mehrere Menschen verletzt worden, darunter auch eine weitere Schülerin aus Duisburg. Sie war zunächst in Italien behandelt worden, befindet sich mittlerweile in einem Duisburger Krankenhaus.
Eine etwa 80-köpfige Gruppe war am Freitag in die Gesamtschule zurückgekehrt und von Angehörigen, Psychologen und Seelsorgern in Empfang genommen worden.
Wie geplant ging am Montag wieder der Unterricht los, hieß es bei der Bezirksregierung: „Die Q2 hatte eine Stufenbesprechung mit der Schulleitung, anschließend wurde und wird den Schülerinnen und Schülern regulärer Unterricht angeboten.“ Alle Betroffenen konnten Angebote der Schulpsychologie und der Seelsorge nutzen.
Die Behördensprecherin: „Schulleitung und Lehrkräfte beobachten die Situation natürlich aufmerksam und werden gegebenenfalls den Schulalltag anpassen.“
► Bei ihrer Todesfahrt war die Brasilianerin, die seit einiger Zeit in Italien lebt, mit ihrem SUV durch die Innenstadt des Seebads Lido di Camaiore am Mittelmeer gerast. Auf einem Bürgersteig hatte sie die Schülerinnen aus der Abschlussklasse tödlich verletzt.
Gegen die Frau wird wegen eines Tötungsdelikts im Straßenverkehr ermittelt, sie steht unter Hausarrest. Nach eigener Aussage kann sie sich an nichts mehr erinnern, wie sie den italienischen Behörden in der Stadt Lucca bei ihrer Vernehmung sagte. Ärztliche Untersuchungen stehen an.