Für viele ist sie eine Ikone der LGBTQ-Bewegung. Doch nun verabschiedet sich Tessa Ganserer (46) von der ganz großen Politik-Bühne.

Die Grünen-Abgeordnete zieht sich zum Ende der Legislatur aus dem Bundestag zurück. 2025 will die Politikerin aus Nürnberg nicht erneut kandidieren. Das verkündete sie in einer Erklärung.

Ganserer wurde als Mann geboren und lebt mittlerweile als Frau.

Sie erklärt: „Der menschenverachtende Hass, der mir nicht wegen meiner politischen Inhalte, sondern aufgrund meines Seins entgegengebracht wurde, ist mir gewaltig an die Nieren gegangen.“

Es sei „an der Zeit, meinem Leben nochmal eine andere Richtung zu geben, mir andere Aufgaben und Wirkstätten zu suchen“.

Als Flucht vor den Hasstiraden, die ihr oft entgegenschlugen, will Ganserer den Rückzug aber nicht verstanden wissen. Es sei „kein Weglaufen vor denen, die mich seit Jahren verspotten, beleidigen und bedrohen“. Die Arbeit als Abgeordnete habe sie „menschlich enorm bereichert“.

Ganserer betont: „Ich kann gar nicht mehr zählen, wie viele mir gesagt haben, dass ich ihnen mit meiner politischen Arbeit Mut mache.“ Eine „höhere Anerkennung“ für ihre Arbeit könne sie sich nicht vorstellen.

Zuletzt hatte sie mit Fetisch-Fotos für Aufsehen gesorgt. Für Ganserer sei immer klar gewesen, dass es ein Amt auf Zeit sei und sie nicht bis zur Rente im Parlament sitzen wolle.

Bei der Bundestagswahl 2021 wurde sie ins Parlament gewählt. Zuvor machte sie im Bayerischen Landtag acht Jahre lang Landespolitik. Gemeinsam mit Nyke Slawik (30) ist sie eine der ersten Trans-Politikerinnen im Bundestag.