Es wurde seit Tagen mit großer Spannung erwartet: Jetzt ist das Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump (78) und Russen-Diktator Wladimir Putin (72) vorbei!
Kurz nach 17:30 Uhr deutscher Zeit teilte der Kreml mit, dass das Gespräch nach gut zwei Stunden beendet ist.
Nach etwa 90 Minuten hatte es aus dem Weißen Haus geheißen, das Gespräch laufe noch und „verläuft gut“.
► Die US-Regierung wollte den russischen Präsidenten davon überzeugen, einem Vorschlag für einen 30-tägigen Waffenstillstand als möglichen Weg zur Beendigung des Krieges zuzustimmen.
Gespräch „Tage im Voraus“ geplant
„Die Staatsführer werden so lange reden, wie sie es für nötig halten“, hatte Peskow zuvor gesagt.
So ein Austausch „wird meistens Tage im Voraus von Diplomaten auf unterer Stufe vereinbart. Beide Herren haben sehr volle Agenden, und die Zeitverschiebung gibt es ja auch noch.“ Das erklärt Thomas Borer (67) im Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Als ehemaliger Schweizer Diplomat in Deutschland begleitete er sowohl in der Bundesrepublik als auch in den USA hochrangige Telefonverhandlungen.
Trump selbst erklärte in seinem Onlinedienst Truth Social, viele Elemente eines endgültigen Abkommens über die Ukraine seien bereits vereinbart.
Wird tatsächlich telefoniert?
Früher waren es Telefonate. Heute sind es oft auch Videoübertragungen, die mit einer nachrichtendienstlich sicheren Verbindung arbeiten.
In welcher Sprache verständigten sich die Staatschefs?
Putin spricht immer russisch. Das ist auch bei Kontakten mit Deutschland so, obwohl er sehr gut Deutsch kann. Trump spricht englisch. Es wurde also mit Dolmetschern gearbeitet.
Wo fand der Austausch statt und wer war sonst noch dabei?
Beide saßen jeweils „in einem abhörsicheren Raum“, sagt Thomas Borer. Dennoch handelt es sich um keine Vier-Augen-Gespräche. Die Präsidenten sind „umgeben von einigen Mitarbeitern“, erklärt der ehemalige Diplomat. Diese beeinflussten und lenkten den Austausch auch mit Notizen. Das passiere auch im Hinblick darauf, wie die Gespräche bereits vorbereitet wurden. Zudem werden die Gespräche aufgezeichnet und es gibt Protokolle, die in Archiven aufbewahrt werden.
Was waren die Themen?
► Nach Angaben von Kremlsprecher Dmitri Peskow (vor dem Gespräch) waren zwei Themen bestimmend: die Normalisierung der russisch-amerikanischen Beziehungen und die Suche nach einer friedlichen Lösung des Kriegs in der Ukraine – den Aggressor Russland 2022 begonnen hatte.
► Grundlage dürfte ein von den USA ausgearbeiteter und von der Ukraine angenommener Plan für eine 30-tägige Waffenruhe sein. Allerdings hat Russland Bedingungen gestellt. Trump hatte angekündigt, man werde über Gebiete und Kraftwerke sprechen.
► Bei dem Gespräch dürfte es auch um ein bereits im Februar angekündigtes Treffen der beiden gegangen sein. Womöglich könnte das in Saudi-Arabien stattfinden, einen konkreten Termin gibt es bislang allerdings nicht. Dafür traf Trumps Sondergesandter Steve Witkoff den russischen Präsidenten vorige Woche in Moskau.
Gab es schon Gespräche zwischen Trump und Putin?
Das Telefonat zwischen den beiden Staatschefs war das zweite seit der zweiten Amtszeit Trumps. Das erste fand im Februar statt. Trump hatte sich im Wahlkampf seiner guten Beziehungen zu Putin gerühmt und erklärt, den von Russland begonnenen Angriffskrieg innerhalb von 24 Stunden beenden zu können. Inzwischen hat er diese Aussage als Zuspitzung seiner Forderung nach einer schnellen Beendigung des Kriegs bezeichnet.