Bad Blankenburg (Thüringen) – Sechs Wochen war Weißkopfseeadlerdame Taylor Swift (sechs Monate) ein Vermisstenfall: Der junge Greifvogel war am 15. August aus der Falknerei Burg Greifenstein ausgeflogen – und seitdem verschwunden.

Doch nun ist die „Kleine“ 600 Kilometer weit von ihrem Zuhause aufgespürt worden – ein kleines Wunder! Sie hatte Urlaub an der Ostsee gemacht …

Eine Drohne hatte den Adler erschreckt

Mitte August während einer Flugshow erschreckte sich Taylor Swift vor einer Drohne und flog davon. Kurz darauf wurde sie noch einmal fast 20 Kilometer in der Nähe von Rudolstadt in Thüringen entdeckt, dann war sie verschwunden.

Kaum noch Hoffnung, Taylor Swift zu finden

Mittlerweile hatten ihre Besitzer Sandra Jung und Benedikt Nyssen kaum noch Hoffnung, ihren meist so gut gelaunten Liebling zu finden. Die beiden benannten den Adler bewusst, nach US-Star Taylor Swift, weil das Jungtier immer so fröhlich trällerte.

Als der Vogel nach einiger Zeit nicht mehr auftauchte, veröffentlichten die Besitzer eine Suchmeldung in den sozialen Medien: „Ihren GPS-Tracker hat sie leider selbst demontiert. Wer Taylor sieht, kann sich telefonisch oder per WhatsApp melden.“

Erkennungsmerkmale: Das Tier trug Lederriemen und ein Glöckchen am Fuß.

Der Adler ist gelandet

Jetzt kam der erlösende Anruf von der Ostsee: Ein Polizist hatte den Weißkopfseeadler entdeckt und einen Ornithologen angerufen, der das schwarze fünf Kilogramm schwere Weibchen erkannte – nachdem er zu dem Feld auf der Insel Rügen in Mecklenburg-Vorpommern gefahren war.

Von einem Baum sprang ihm Taylor Swift direkt auf den Arm, von dort ging es in die Tierrettung. Die Experten informierten sofort die Falknerei.

14-Stunden-Trip nach Rügen

Sandra und Benedikt setzten sich sofort ins Auto und fuhren 600 Kilometer nach Rügen: „Wir sind fix und alle, nachdem wir in einer Nacht-und-Nebel-Aktion Taylor abgeholt haben, wo sie ihren über sechswöchigen Ausflug beendete“, schrieben sie im Netz: „Wir müssen uns jetzt erst einmal ausruhen.“

Auch Taylor war von ihrem langen Ausflug etwas erschöpft. Sie wurde mit ihrem Lieblingsfutter aufgepäppelt: feines Fischfilet. Sie bleibt nun erst einmal Zuhause.