Sylt – Die Sylter haben entschieden, und es war sehr, sehr eindeutig: Bürgermeister Nikolas Häckel (50, parteilos) soll seinen Job abgeben.
In neun Wahllokalen haben die Sylter am Sonntag ihre Stimmzettel in die Wahlurnen gesteckt und über die Zukunft des hauptamtlichen Bürgermeisters Häckel (50) entschieden.
4342 Stimmen gegen Häckel
Um 19.30 Uhr waren alle 5202 abgegebenen Stimmen ausgezählt. 4342 Sylter stimmten gegen Häckel, nur 860 für seinen Verbleib. Jetzt muss der 50-Jährige seinen Posten im Rathaus räumen.
Kommunalpolitiker auf der Urlaubsinsel hatten am 18. Juli mehrheitlich für ein Abwahlverfahren gegen Häckel gestimmt. Seit Februar war Nikolas Häckel wegen Burnout über Monate krankgeschrieben. Das sei laut Kommunalpolitikern und Insulanern aber nicht der Grund für das Abwahlverfahren.
Kein Vertrauen mehr in den Bürgermeister
Dabei gehe es vielmehr um schwere Mängel in der Amtsführung und einer „Zerrüttung des Vertrauensverhältnisses“, hieß es. Immer wieder wurde kritisiert, Häckel sei mit dem Amt überfordert. Ihm wurde unter anderem die jahrelange Haushaltsmisere, fehlende Kommunikation sowie Unzulänglichkeiten bei seiner Verwaltungsarbeit vorgeworfen.
Häckel nun im Ruhestand
Seit Juli wollte Häckel wieder arbeiten, zurück auf den Chefsessel im Rathaus in Westerland. Doch das lehnte die Gemeinde ab. Seitdem wird Häckel vom stellvertretenden Bürgermeister Carsten Kerkamm (CDU) vertreten.
Häckels reguläre Amtszeit wäre am 30. April 2027 ausgelaufen. Die vorzeitige Abwahl versetzt den 50-Jährigen nun schon jetzt in den Ruhestand. Innerhalb der nächsten sechs Monate muss eine neue Bürgermeisterin oder ein neuer Bürgermeister gewählt werden.
Häckel, er kam gegen 19 Uhr ins Rathaus, kommentierte seinen Abgang laut „Sylter Rundschau“ so: „Ich freue mich, dass die Zeit der Unklarheit endet. Die Menschen wollen einen neuen Bürgermeister. Und das ist gut so.“