Stuttgart – Schlussvorhang für einen Kriminellen, der Unternehmen, darunter auch das Staatstheater Stuttgart, erpresst hat.
Nach jahrelanger Ermittlung gelang es jetzt dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg und der Staatsanwaltschaft Stuttgart, einen 44-jährigen Ukrainer in der Slowakei festzunehmen.
Der Mann steht im Verdacht, Mitglied der berüchtigten „GandCrab“-Gruppe zu sein, die weltweit Daten verschlüsselt und Lösegeld erpresst hat. Der Schaden: mehrere 100 Millionen Euro!
Vorwurf: Erpressung und Computersabotage
Dank der Ermittlungen konnte weiterer Schaden in Millionenhöhe verhindert werden. Über 300 Unternehmen wurden rechtzeitig gewarnt, 17 standen kurz vor der Verschlüsselung ihrer Daten.
Dem 44-Jährigen wird gewerbsmäßige Erpressung und Computersabotage vorgeworfen. Im Frühjahr 2019 soll er die Daten von 22 deutschen Unternehmen und Einrichtungen mit Ransomware verschlüsselt haben, darunter das Württembergische Staatstheater Stuttgart und mehrere Hersteller von medizinischen Produkten.
Verbrecher in Deutschland in Haft
Die Produktion wurde gestoppt, wichtige Daten waren unzugänglich. Für die Entschlüsselung forderte er bis zu 15.000 US-Dollar pro Fall. Der Schaden: über 2,4 Millionen Euro!
Bei seiner Festnahme in der Slowakei wurden zahlreiche digitale Beweismittel sichergestellt. Am 27. September wurde der Cyber-Kriminelle nach Deutschland ausgeliefert und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
FBI und Secret Service halfen bei Ermittlungen
Neben dem 44-jährigen Hacker wurden zwei weitere Hauptakteure der „GandCrab“- und „REvil“-Gruppierungen identifiziert. Beide Männer stammen aus Russland und sind international zur Fahndung ausgeschrieben. Der Gesamtschaden durch die beiden Gruppen: knapp 33 Millionen Euro in Deutschland und weltweit über 100 Millionen US-Dollar!
Die länderübergreifenden Ermittlungen wurden in Zusammenarbeit u.a. mit dem FBI, dem US-Secret-Service, der französischen Polizei, der Zürcher Staatsanwaltschaft und vielen weiteren internationalen Behörden geführt.