München – Für Bayerns Staatsregierung gilt sie als zu extrem, um als Gymnasial-Lehrerin zugelassen zu werden. Jetzt hat die Klima-Aktivistin Lisa Poettinger auch noch Stress vor Gericht!
Die 28-Jährige, eine der führenden Stimmen der Klimaprotestbewegung in Bayern, ist am Donnerstag vor dem Amtsgericht München wegen Sachbeschädigung zu 600 Euro Geldstrafe verurteilt worden – weil sie in der Münchner Innenstadt im Sommer 2023 drei Plakate der AfD zerstört haben soll.
„Sie rissen die Plakate in Fetzen von ihren Trägern herunter“, heißt es in dem Strafbefehl. Die Plakate hatten Demonstrationen der rechtsextremen Partei angekündigt. Sachschaden: lediglich 3 Euro. Der Wiederherstellungsschaden lag jedoch bei 300 Euro. Da der AfD-Kreisverband jedoch erst nach den Demos von dem Schaden erfuhr, wurden die Plakate nicht erneuert.
In sozialen Medien schreibt Poettinger zum Urteil: „Heute wurden 3 Euro Sachschaden über die Menschenwürde gestellt.“
Linke Aktivistin wollte Lehrerin werden
Die Aktivistin fiel 2024 in der Öffentlichkeit auf. Sie hatte als Versammlungsleiterin eine Demonstration gegen die AfD in München organisiert, zu der über Hunderttausend Teilnehmer kamen. Im Vorfeld hatte Poettinger erklärt, die CSU sei auf der Kundgebung unerwünscht, MP Söder bezeichnete sie als „Rassisten“.
Vor wenigen Wochen geriet sie erneut in die Schlagzeilen, da Bayerns Kultusministerium der angehenden Lehrerin den Zugang zum Staatsdienst verweigert hatte. Poettinger wurde nicht für den „Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Gymnasien“ (Referendariat, Anm. d. Red.) zugelassen. Ihr Aktivismus sei mit der Verfassung nicht vereinbar.
Frau zu „extremistisch“ für Lehramt
Dabei hatte sie an der Ludwig-Maximilians-Universität München ihr Lehramtsstudium (Fächerkombination Englisch, Ethik, Deutsch als Zweitsprache) abgeschlossen. Doch laut Bayerns Kultusministerium vertrage sich ihre Tätigkeit und Mitgliedschaft in „extremistischen Organisationen“ nicht mit den Pflichten einer Beamtin.
Die 28-Jährige gilt als dogmatische Klima-Aktivistin, war unter anderem Mitglied der radikalen Umweltschutzbewegung „Extinction Rebellion“. Bei den Anti-Kohle-Protesten in Lützerath Anfang 2023 sagte sie: „Wir müssen dieses fucking System stürzen. Es geht nicht mehr so weiter.“
Im Rahmen der dortigen Proteste wurde laut „Süddeutscher Zeitung“ auch ein weiteres Verfahren gegen Poettinger eingeleitet. Wegen Widerstands und tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte.