Heidelberg (Baden-Württemberg) – Die Staatsanwaltschaft Heidelberg hat Ermittlungen gegen ein ehemaliges SAP-Vorstandsmitglied eingeleitet.

Es geht laut Mitteilung der Behörde um den „Anfangsverdacht der sexuellen Belästigung“. Bei dem Mann soll es sich laut dem IT-Fachportal „golem“ um Jürgen Müller handeln. Müller soll sich demnach bei einer betrieblichen SAP-Veranstaltung (107.000 Mitarbeiter, 31,2 Milliarden Umsatz) einer Mitarbeiterin unangemessen genähert haben.

Mehrere Kollegen hätten sich nach der Betriebsfeier bei der Whistleblower-Hotline der Firma über das Verhalten des Vorgesetzten beschwert, berichtet „golem“.

Müller verlässt den Softwarekonzern Ende September, wie SAP mitteilte. Mit dem Aufsichtsrat hätte sich der Technikvorstand einvernehmlich über sein Ausscheiden geeinigt.

SAP-Vorstand entschuldigt sich für „unangemessenes Verhalten“

„Bei einer vergangenen Firmenveranstaltung kam es zu einem Ereignis, bei dem ich mich unangemessen verhalten habe“, sagte Müller. In einer Mitteilung erklärte er, dass er bedauere, unüberlegt gehandelt zu haben. Er entschuldige sich aufrichtig bei allen involvierten Personen, so Müller.

„Ich übernehme die volle Verantwortung und denke, dass mein Rücktritt das Beste für das Unternehmen ist“, teilte Müller weiter mit. Sein Verhalten spiegele nicht die Werte bei SAP wider.

„Die von der Staatsanwaltschaft Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem für Sexualdelikte zuständigen Fachdezernat der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg geführten Ermittlungen stehen noch ganz am Anfang“, teilt die Behörde mit.

„Ob sie zu einem hinreichenden Tatverdacht führen werden, ist nach derzeitigem Ermittlungsstand offen. Ohnehin gilt der Beschuldigte im jetzigen Verfahrensstadium als unschuldig“, heißt es von den Ermittlern.