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Selenskyj bestreitet Abstimmungspflicht über Waffeneinsatz mit USA

In der Diskussion um mögliche US-Verbote für den
Einsatz weitreichender amerikanischer Waffen gegen Ziele in Russland
sieht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj keinen Redebedarf
mit der Regierung in Washington, D. C. „Wir setzen unsere im Inland hergestellten
Langstreckenwaffen ein“, sagte Selenskyj während einer Pressekonferenz mit dem kanadischen Premierminister Mark Carney. „In
letzter Zeit haben wir solche Dinge nicht mit den USA diskutiert, das
war mal früher.“ 

Das hatte unter Berufung
auf US-Beamte berichtet, das US-Verteidigungsministerium blockiere seit Monaten den Einsatz
von Raketen mit größerer Reichweite durch die Ukraine
für Angriffe auf
Ziele in Russland.

Ein Genehmigungsverfahren des
Verteidigungsministeriums habe die Ukraine seit dem späten Frühjahr
daran gehindert, die von den USA gelieferten ATACMS-Raketen gegen Ziele
in Russland einzusetzen, werden die Beamten zitiert. 

Unter Präsident Joe Biden hatten die USA der
Ukraine im vergangenen Jahr Angriffe mit weitreichenden Waffen gegen
militärische Objekte in Russland erlaubt. Trump hatte vergangene Woche
gepostet, es sei sehr schwer, wenn nicht unmöglich, einen Krieg zu
gewinnen, ohne das Land des Invasors anzugreifen.

Die Ukraine hat zuletzt ihr eigenes Bauprogramm
für Drohnen verstärkt und mit Flamingo auch eine neue Rakete
präsentiert, die angeblich eine Reichweite von bis zu 3.000 Kilometern
haben soll. Damit wären selbst Ziele weit hinter dem Uralgebirge in
Reichweite ukrainischer Waffen. Noch befindet sich die Rakete in der
Testphase – bis Jahresende will sich die Ukraine aber ein größeres Arsenal
solcher Waffen zugelegt haben.