Während er selbst seinen Zoll-Hammer feiert, muss sich US-Präsident Donald Trump auf einmal Kritik aus den eigenen Reihen stellen. Und die könnte unangenehm für ihn werden.
Am Mittwoch hat Trump seine Zoll-Bombe platzen lassen: Ab sofort gelten Zölle in Höhe von 10 Prozent auf fast alle Importe in die USA, am kommenden Mittwoch folgt der nächste Knall – ab dann greifen teils noch deutlich höhere Zölle, z. B. für Importe aus der EU mindestens 20 Prozent.
Und während Trump selbst seine Entscheidung feiert, kritisieren auf einmal selbst treue Anhänger die Politik ihres Präsidenten. Mehrere Republikaner gehen mit Trumps Zoll-Hammer hart ins Gericht – und bringen den Präsidenten damit in eine brenzlige Lage!
Der Trump-Fan und erzkonservative Texas-Senator Ted Cruz (54) warnte, Trumps Zölle könnten „Arbeitsplätze kosten und Amerika wehtun“. Und: „Wenn wir uns in 30, 60 oder 90 Tagen in einer Situation wiederfinden, in der wir hohe US-Zölle haben und hohe Zölle in anderen Ländern der Erde auf amerikanische Waren, wäre das ein schreckliches Ergebnis.“ Der republikanische Senator John Kennedy (73, Louisiana) sagte, die Lage sei nicht gut.
Erste Republikaner wollen mit Demokraten Trumps Macht einschränken
Und bei den kritischen Stimmen bleibt es nicht!
Wie der „Spiegel“ berichtet, wollen einige Top-Republikaner um den Senator Chuck Grassley (91) im Senat mit den Demokraten ein Gesetz auf den Weg bringen, wonach Trump seine Zollpläne künftig gegenüber den Abgeordneten ankündigen muss. Das würde die Macht des amerikanischen Präsidenten stark einschränken.
Noch kann Trump sich zurücklehnen: Selbst wenn das Vorhaben durch den Senat ginge, steht das Repräsentantenhaus noch hinter dem Präsidenten. Doch die Frage ist: Wie lange kann er sich hier wirklich noch auf seine Unterstützer verlassen?
► Denn klar ist: Nicht nur der politische Druck ist groß, sondern vor allem der wirtschaftliche.
Während Trump selbst auf seiner Social-Media-Plattform „Truth Social“ tönte, die USA „können nicht verlieren“, und es sei „eine großartige Zeit, um reich zu werden, reicher als je zuvor“, sieht die Lage an den Börsen und Weltmärkten anders aus. Allein am Freitag verlor der Dax mehr als vier Prozent, die 40 Dax-Unternehmen verloren 264 Milliarden Euro an Wert.
Ein historischer Crash!
► Brisant für Trump: In knapp zwei Jahren sind Wahlen zum Abgeordnetenhaus. Republikanische Abgeordnete zittern vor ihrer Wiederwahl, sollte Trumps Politik nach hinten losgehen. Der Druck in der eigenen Partei auf Trump würde wachsen – und die bedingungslose Loyalität schwinden!
Noch ist nicht klar, welche Taktik der US-Präsident in den kommenden Tagen bezüglich seines Zoll-Hammers verfolgt. Während er mal Verhandlungsbereitschaft signalisiert, geht er im nächsten Moment wieder auf Konfrontation. Am Freitag ging er jedenfalls erst einmal golfen.