München – „Ausg’raucht is‘“ – Das gilt seit dem 1. August 2010 in den Festzelten in Bayern und allen anderen geschlossenen Räumen. Was einst für eine Mega-Wut sorgte, ist mittlerweile nicht mehr Wegzudenken. Doch auch nach 14 Jahren wollen auf dem Oktoberfest einige Gäste das Kippen-Verbot nicht akzeptieren und finden immer neue Wege, heimlich zu rauchen.
Nur, was hat die strikte Regel auf der Wiesn in München überhaupt gebracht – außer Kleidung, die NICHT nach Aschenbecher riecht, keine angekokelten Dirndl oder kein beißender Geruch von Zigarettenrauch?
Luft in Zelten auf Oktoberfest besser
„Mit der Einführung des Rauchverbots hat sich auch die allgemeine Luftqualität deutlich verbessert. VOR dem landesweiten Rauchverbot zeigten Messungen des Arbeitskreises, dass die Schadstoffkonzentrationen in den Festzelten die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Höchstwerte erheblich überschritten“, sagt Markus Lindblad vom E-Zigaretten-Online-Händler „VapeGlobe“.
Und weiter: „Eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums bestätigte zudem, dass rauchfreie Veranstaltungen das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei den Teilnehmern signifikant senken.“
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Die Tricks der Wiesn-Besucher gegen das Verbot
Nicht alle Besucher auf dem Oktoberfest von dem Verbot begeistert.
Lindblad: „Natürlich gab es immer wieder Versuche, das Rauchverbot zu umgehen. Einige Besucher versuchten, sich in den Toiletten oder in weniger überwachten Ecken der Zelte eine Zigarette anzuzünden. Manche Raucher wurden erfinderisch und nutzten Rauchermützen oder kleine, tragbare Aschenbecher, um trotz des Verbots unauffällig zu rauchen.“
▶︎ Damit sind typisch großen Filzhüte aus Bayern gemeint, die sogar die Sicht verdecken können.
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Fast eine Maß Bier am Abend mehr drin
Außerdem ist Rauchen teuer. Besonders dann, wenn Bier getrunken wird. Lindblad: „Während der Alltag eines durchschnittlichen Rauchers typischerweise zehn bis 20 Zigaretten pro Tag umfasst, kann dieser Konsum bei geselligen Anlässen, insbesondere beim Ausgehen und Trinken, um 50 bis 100 Prozent steigen.“
Bedeutet in Zahlen? „Ein Raucher, der im Alltag durchschnittlich 15 Zigaretten pro Tag konsumiert, kann an einem Wiesn-Abend somit leicht auf 20 bis 30 Zigaretten kommen. Rechnet man also damit, dass eine 20er-Packung Zigaretten im Durchschnitt etwa 8,20 Euro kostet, ergibt sich ein Preis von rund 0,41 Euro pro Zigarette. Bei einem Konsum von 25 Zigaretten pro Abend spart sich ein Raucher durch das Rauchverbot somit etwa 10,25 Euro.“
Dieses gesparte Geld könne fast eine zusätzliche Maß Bier für 15,30 Euro auf dem größten Volksfest der Welt finanzieren. „Und man möchte gar nicht darüber nachdenken, wie viele Zigaretten nach einem solchen Abend auf dem Heimweg noch zusätzlich geraucht werden.“
Fazit: „Ausg’raucht is‘“ schützt nicht nur die Gesundheit – es spart auch Geld …