Die kleine Sophie durfte nur drei Jahre alt werden. Dann entschlossen sich die Eltern, das schwerstbehinderte Kind zu töten. Mit einer Ecstasy-Pille sollen sie das Mädchen betäubt und dann erstickt haben.

Am Montag begann der Prozess gegen das deutsche Paar, das im schweizerischen Hägglingen lebt. Die Staatsanwaltschaft wirft Vater und Mutter Mord und versuchten Mord vor.

Sophie litt an unheilbarer Hirnschädigung

Wie der „Blick“ berichtet, will die Staatsanwaltschaft für die geständige Mutter (31) und den Vater (33) je 18 Jahre Freiheitsstrafe und 15 Jahre Landesverweis fordern.

In der „Aargauer Zeitung“ berichtete das Paar vor dem Prozess, wieso sie sich zu der unfassbaren Tat entschieden: „Sie hat unter ihrem eigenen Leben gelitten“, sagte die Mutter in dem Interview. „Es wäre ihr nie besser gegangen. Sie hätte nie ein schönes Leben führen können.“

Sophie litt an einer schweren, unheilbaren Schädigung des Hirns und musste rund um die Uhr betreut werden. Das Mädchen hatte Krämpfe und Schmerzen, konnte nicht selbst schlucken, gehen oder sprechen.

Eltern legten totes Kind ins Bett und weinten

„Es hat wehgetan, dass man keinen Einfluss auf ihre Gesundheit nehmen konnte, dass man nichts machen konnte, um ihr zu helfen“, werden die Eltern zitiert. So sollen sich Vater und Mutter in der Nacht auf den 7. Mai 2020 entschieden haben, Sophies Leiden – und damit ihrem Leben – ein Ende zu setzen.

Laut Anklage mischten sie der Kleinen Ecstasy in den Brei. Als sie davon benommen wurde, sollen sie ihr ein Tuch auf das Gesicht gedrückt, bis sie nicht mehr atmete. Dann sollen sie das Kind ins Bett gelegt und geweint haben.

Am nächsten Morgen riefen sie die Rettungskräfte: Doch diese konnten nur noch den Tod des kleinen Mädchens feststellen. Bei einer Obduktion fanden Spezialisten dann Ecstasy im Blut des Opfers. Die Todesursache: ein herbeigeführter Sauerstoffmangel.

Mutter vor Gericht: „Ich würde es wieder tun“

Die Eltern sowie die Großmutter (52) der toten Sophie wurden daraufhin verhaftet. Im Verlauf der Untersuchung wurden schließlich alle drei Beschuldigten aus der Haft entlassen – mit Auflagen.

Im Zuge der Ermittlungen fanden die Behörden heraus: Es soll zuvor noch zwei weitere Mordversuche an dem Mädchen gegeben haben. Die Mutter sagte zum Prozessauftakt, sie würde es wieder tun.

Auch Großmutter angeklagt

Laut Anklageschrift soll die Großmutter von dem Vorhaben gewusst – und nichts dagegen getan haben. Vor Gericht gab sie zu, dass ihre Tochter auch mal von der Erlösung ihres Kindes gesprochen und ihr das Säckchen mit den Drogen gezeigt habe.

Für Sophies Oma fordert die Staatsanwaltschaft fünf Jahre Freiheitsstrafe und ebenfalls 15 Jahre Landesverweis – wegen Beihilfe zum Mord.

Die Verteidigung wird für die Eltern laut „Blick“ auf Totschlag plädieren. Das Urteil soll voraussichtlich am Freitag fallen.