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Russische Führung kritisiert Merz‘ Aussagen über Putin

Die Aussagen von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) über den russischen Staatschef Wladimir Putin stoßen in Russland auf deutliche Ablehnung. „Merz hat in den vergangenen Stunden sehr viele unangemessene Äußerungen gemacht“, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax. „Daher kann seine Meinung derzeit kaum berücksichtigt werden.“

Merz hatte den russischen Präsidenten in einem Interview mit den TV-Sendern von ProSiebenSat.1 als „den vielleicht schwersten Kriegsverbrecher unserer Zeit“ bezeichnet. Merz sagte weiter: „Ich
habe keine Veranlassung, Putin an irgendeiner Stelle Glauben zu
schenken.“ Der russische Staatschef sehe im Augenblick
überhaupt keinen Grund, sich einem Waffenstillstand oder gar einem
Friedensabkommen mit der Ukraine zu nähern. „Den Grund müssen wir schaffen. Militärisch wird das schwierig, aber ökonomisch kann das gehen.“

Russische Führung distanzierte sich von Plänen für trilaterales Gespräch

In den vergangenen Wochen hatte insbesondere US-Präsident Donald Trump seine diplomatischen Bemühungen in Richtung seines russischen Amtskollegen Putin verstärkt. Bei einem Treffen der beiden Staatsoberhäupter in Alaska war es auch um ein trilaterales Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gegangen. Letzterer hatte sich grundsätzlich bereit dazu gezeigt. 

Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow hatte zuletzt allerdings im russischen Staatsfernsehen dazu gesagt, dass es keine konkreten Pläne gebe. Trump äußerte sich danach enttäuscht. Die Ukraine und führende europäische Politiker werfen Putin vor, auf Zeit zu spielen. Russland gebe sich zwar dialogbereit, verzögere aber Verhandlungen, um seinen Angriffskrieg weiterzuführen.