Medienberichten zufolge spähen russische Drohnen über Ostdeutschland offenbar Nachschubwege für
westliche Militärgüter an die Ukraine aus. Das berichtet die unter Berufung auf Quellen aus US-Behörden und anderen westlichen
Staaten. Demnach ließen Russland oder russische Unterstützer Routen im Osten
Deutschlands, die für die Lieferung von Militärgütern an die Ukraine
genutzt würden, mit Drohnen überwachen. Auch die berichtete über solche Spähflüge.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zeigte sich wenig überrascht. Die Bundeswehr sei nicht zuständig für die
Überwachung von zivilem Territorium oder Straßenverbindungen in
Deutschland, was Drohnen angehe, sagte er auf Nachfrage
nach einem Treffen mit seiner spanischen Amtskollegin Margarita Robles. Dass Drohnen über Häfen und Eisenbahnanlagen unterwegs seien, dürfte niemanden überraschen. Es gebe aber nicht viel Handhabe dagegen.
Pistorius sagte weiter,
die Zuordnung, von wo aus Drohnen gesteuert werden, sei oft sehr
schwierig. Der Schutz militärischer Anlagen sei verstärkt
worden. Doch es gebe „ein ständiges Katz-und-Maus-Spiel technischer Art zwischen dem, was
Drohnenentwickler machen, und dem, was wir tun können“, sagte er.
Zugleich verurteilte Pistorius die neuerlichen schweren
russischen Luftangriffe auf die Ukraine. Das beweise einmal mehr, dass
Russlands Präsident Wladimir Putin nicht an Frieden und auch nicht an
einer Waffenruhe interessiert sei, sagte er. Putin sei ein Imperialist. Bei den schwersten russischen Luftangriffen seit Ende Juli wurden nach ukrainischen Angaben zahlreiche Menschen getötet.