In den USA ist der Boss einer Rockergang wegen mehrfachen Mordes verurteilt worden. Der Chef der „Seven Deadly Sins“ – auf Deutsch: „Die sieben Todsünden“ – muss lebenslang ins Gefängnis.

In der Nacht zum 4. Juni 2020 war Frederic Rogers (heute 26) mit einem Handlanger in ein Haus in Valhermoso Springs (Alabama) eingedrungen. Die Killer schossen insgesamt 60-mal auf die Anwesenden. Anschließend legten sie einen Brand, um Spuren zu verwischen. Ein Beamter des Sheriffbüros sagte über die im ganzen Haus verteilten, teils verbrannten Leichen: „Es war ein entsetzlicher Anblick.“

Das jüngste Opfer war erst 17

Die Täter, von denen der zweite – ein Mann namens John Legg (heute 23) – noch auf seinen Prozess wartet, richteten ein Blutbad an. Sie ermordeten sieben Menschen und einen Hund. Drei Frauen waren unter den Opfern, zwei der vier Männer waren Mitglieder in dem Rockerclub. Das jüngste Opfer war 17, das älteste 45 Jahre alt.

Hintergrund des Massakers: Eines der Opfer soll Waffen gestohlen und Geschäfte an den „Seven Deadly Sins“ vorbei gemacht haben. Im Verhör sagte Rogers auf die Aktion angesprochen, die Rocker hätten sich einen Namen machen wollen.

Lebenslang statt Todesstrafe

Zwei Wochen nach der Tat wurden die Killer bei einer Routinekontrolle der Polizei festgenommen, sitzen seitdem im Gefängnis von Morgan County.

Vor Prozessbeginn hatte Frederic Rogers gestanden. Allerdings will er nur die vier Männer erschossen haben. Die Staatsanwaltschaft hatte die Todesstrafe gefordert, allerdings entschied die Jury nach dreistündiger Beratung auf lebenslange Haft – ohne die Möglichkeit einer Entlassung. Berücksichtigt wurde die von der Verteidigung hervorgehobene schwierige Kindheit des Bikers.

Wann John Legg vor Gericht gestellt wird, ist noch nicht bekannt. Gegen ihn wird neben Mord, Einbruch und Brandstiftung außerdem eine Anklage wegen Flucht erhoben. Der Grund: Im Gefängnis hatte sich der Beschuldigte die Häftlingskleidung eines Insassen organisiert, der berechtigt war, Mitgefangene zu beaufsichtigen. Mit der Uniform wollte der 23-Jährige türmen, wurde jedoch erwischt.