Donald Trump (78) stellt die Beziehungen zur Ukraine auf den Kopf, gleichzeitig kommt kein schlechtes Wort zu Russland über seine Lippen. Dafür bekommt der US-Präsident auch Gegenwind aus seiner eigenen Partei.

Der Republikaner ließ diese Woche über den Kopf des Kriegslands und ganz Europa hinweg mit einer Delegation von Kreml-Herrscher Wladimir Putin (72) über ein Kriegsende verhandeln. Dann behauptete er, dass Wolodymyr Selenskyj (47) schuld am Andauern des Kriegs sei – und nannte ihn einen „Diktator ohne Wahlen“.

Für den Krieg habe Selenskyj den USA 350 Milliarden Dollar aus der Tasche gezogen, die Hälfte des Geldes sei verschwunden, schrieb Trump auf seiner Plattform „Truth Social“.

In der Nacht zum Donnerstag legte Trump nach, sagte auf einer Konferenz in Florida, dass Selenskyj „einen schrecklichen Job“ mache. Der Ukraine-Präsident hätte bei den US-Gesprächen mit Russland in Saudi-Arabien dabei sein können, wenn er gewollt hätte, behauptete Trump auf einer Konferenz in Florida.

Außerdem sagte Trump über die Ukraine: „Wir hatten eine Vereinbarung über seltene Erden und andere Dinge, aber sie haben diese Vereinbarung gebrochen. (…) Sie haben sie vor zwei Tagen gebrochen.“ Trump knüpft die Ukraine-Hilfe der USA an den Zugang zu seltenen Erden in dem Land, will so das Geld wieder reinholen.

Kritik von Republikanern

Harsche Kritik hagelt es von Republikanern, die in der Reagan-Ära aktiv waren, als der Kalte Krieg gewonnen wurde. Trump würde Amerikas Russland-Politik komplett umkehren, so der Tenor. Und die 75 Jahre alte transatlantische Allianz gefährden.

„Es macht mich krank, was da gerade passiert“, sagte Ken Adelman (78), ein ehemaliger US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, der bei drei Reagan-Treffen mit Michail Gorbatschow dabei war. Statt „Reißen Sie diese Mauer ein, Herr Gorbatschow“, hieße es jetzt unter Trump „Sie können machen, was Sie wollen, Herr Putin“, sagte er. 

Knallhart auch das Urteil der Ex-Angeordneten Liz Cheney (58), die als Trump-Kritikerin bekannt ist: „Trump – mit seiner Hingabe an Putin, seiner Abkehr von der Ukraine und seinen Lügen über die Geschichte – ist die Antithese zu allem, wofür Ronald Reagan stand!“

Laut Bill Kristol (72), einem ehemaligen Offiziellen der Reagan- und Bush-Senior-Administrationen, hätte Reagan so argumentiert: „Die Nato und das Engagement der USA in Europa haben 80 Jahre lang den Frieden in Europa gesichert. Es ist töricht und leichtsinnig, das aufs Spiel zu setzen. Und wofür? Um mit Putin auszukommen?“

Auch Trumps ehemaliger Vize-Präsident Mike Pence (65) – ohnehin mit seinem Ex-Chef zerstritten –schrieb auf X: „Herr Präsident, die Ukraine hat diesen Krieg nicht begonnen. Russland hat eine unprovozierte und brutale Invasion gestartet, die Hunderttausende von Menschenleben gefordert hat. Der Weg zum Frieden muss auf der Wahrheit basieren.“

Und Trumps Ex-Berater John Bolton (76) wirft seinem Ex-Boss vor, bei den Friedensverhandlungen vor Putin bereits „kapituliert“ zu haben …

Es rumort bei den Republikanern. Aber kommt es zum Aufstand?