Wende im US-Chat-Skandal? Der amtierende Generalinspekteur des Pentagon hat angekündigt, die Rolle von Verteidigungsminister Pete Hegseth in der Signal-Affäre zu untersuchen. Heißt: Das Pentagon geht gegen den hauseigenen Minister vor!
Rückblick: Trumps Nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz (51) hatte vermutlich versehentlich in der App Signal einen Journalisten, „Atlantic“-Chefredakteur Jeffrey Goldberg, in eine Chatgruppe über einen bevorstehenden Angriff auf die Huthi-Miliz im Jemen eingeladen.
Hegseth machte in dem Chat detaillierte Angaben über Waffen und Angriffszeiten. Waltz erklärte nach der Veröffentlichung des Chats durch den „Atlantic“, er habe keinerlei Kontakt zu Goldberg und wisse auch nicht, wie dessen Nummer in sein Adressbuch gekommen sei.
Eine Regierungssprecherin und die Beteiligten in der US-Regierung hatten die Panne heruntergespielt. Auch US-Präsident Donald Trump wiegelte ab: Er wolle niemanden entlassen: „Ich feuere keine Leute wegen Fake News und Hexenjagden“, sagte Trump in einem NBC-Interview.
Auf die Frage, ob er noch Vertrauen in Waltz habe, sagte Trump, das habe er. Das gelte auch für Hegseth.
Die „New York Times“ berichtete unterdessen, dass Trump nicht so fest zu seinem Sicherheitsberater stehe, wie er öffentlich behaupte. „Soll ich ihn feuern?“, soll er seine Berater gefragt haben.
Er habe Vertrauten auch gesagt, dass er unzufrieden sei mit der ganzen Berichterstattung über die Chat-Affäre, aber er wolle nicht den Eindruck erwecken, er gebe dem Druck der Medien nach.
Neue Sicherheitspanne bei Waltz
Derweil wurde bekannt, dass es in der US-Regierung offenbar einen neuen Fall von fahrlässigem Umgang mit internen Informationen gibt. Waltz nutzte nach einem Bericht der „Washington Post“ sein privates E-Mail-Konto für dienstliche Schreiben.
Die Trump-Regierung räumte am Mittwoch ein, Waltz habe E-Mails auf seinem Gmail-Konto beim kommerziellen E-Mail-Dienst von Alphabet erhalten. Er habe sein privates E-Mail-Konto aber nie zum Versenden vertraulicher Verschlusssachen genutzt.
Das Blatt berichtete, neben Waltz würden auch andere Mitglieder des Nationalen Sicherheitsrats Gmail für Regierungsangelegenheiten nutzen.