Laut US-Präsident Donald Trump sollen Palästinenser kein Recht auf die Rückkehr in den Gazastreifen erhalten.
Kurz zuvor hatte Trump erklärt, die Vereinigten Staaten seien „entschlossen, den Gazastreifen zu kaufen und in Besitz zu nehmen“. Diese Aussage machte er am Sonntag an Bord der Air Force One. Trump fügte hinzu, dass er möglicherweise anderen Ländern im Nahen Osten erlauben werde, bei der Entwicklung des Gazastreifens zu helfen.
„Betrachten Sie es als ein großes Grundstück, das den Vereinigten Staaten gehören wird und das sie langsam, sehr langsam entwickeln werden“, sagte der Präsident.
Diese Pläne würden auch den Wiederaufbau betreffen. „Wir können es anderen Staaten im Nahen Osten überlassen, Teile davon zu bauen. Andere Leute können es unter unserer Schirmherrschaft tun“, erklärte Trump.
Vergangene Woche hatte Trump im Beisein des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erstmals verkündet, die USA würden den Gazastreifen „übernehmen“ und das – nach 15 Monaten Krieg von Tod und Zerstörung gezeichnete – Gebiet in eine wirtschaftlich florierende „Riviera des Nahen Ostens“ verwandeln.
Trump zufolge sollen die Einwohner des Gazastreifens künftig in anderen arabischen Staaten unterkommen. „Sie wollen nicht nach Gaza zurückkehren“, behauptete der Republikaner. „Der einzige Grund, warum sie über eine Rückkehr nach Gaza sprechen, ist, dass sie keine Alternative haben.“ Trump stellte es so dar, als sorge er sich vor allem um das Wohlergehen der Zivilbevölkerung, die im zerstörten Gazastreifen nicht länger leben könne.
Trumps Berater hatten sich vor seinen erneuten Einlassungen an Bord der Präsidentenmaschine zwar bemüht, die vorherigen Äußerungen des Präsidenten zu entschärfen.
► Der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, sagte etwa, Trump wolle weder US-Soldaten in den Gazastreifen schicken noch Geld für den Wiederaufbau bereitstellen.
Gipfeltreffen arabischer Staaten Ende Februar
Bislang hat sich auch kein arabisches Land der Region bereit erklärt, die Menschen auf Trumps Wunsch hin aufzunehmen.
Nach Trumps Vorstoß zur Umsiedlung der Bewohner des Gazastreifens ist in Ägypten ein Gipfeltreffen zur Lage der Palästinenser geplant. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas habe das Spitzentreffen arabischer Staaten beantragt, teilte das ägyptische Außenministerium mit.
Am 27. Februar sollten die Staats- und Regierungschefs der Region in Kairo über die „neue und gefährliche Entwicklung in der Palästinenserfrage“ beraten, hieß es.