Hat der Papst genug Kraft für das bevorstehende Osterfest?
Das wichtigste Fest der Christenheit, mit dem an Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi erinnert wird, folgt wenige Wochen nach der schweren Erkrankung von Papst Franziskus.
Für manche Christen grenzt es an ein Wunder, dass sich der Argentinier überhaupt wieder erholt hat. Nach 38 Tagen im Krankenhaus, mit einer schweren Lungenentzündung, einem beginnenden Nierenversagen, zwischen Leben und Tod.
Tausende katholische Gläubige feierten am Freitag den Kreuzweg am Kolosseum in Rom – ohne Franziskus. Die Prozession wurde wie in den beiden vergangenen Jahren aus gesundheitlichen Gründen nicht vom Papst geleitet.
Der Kreuzweg zeichnet das Leid Jesu von seiner Verurteilung bis zu seinem Tod am Kreuz symbolisch nach.
„Urbi et Orbi“ ohne Papst?
Davor wurde im Petersdom die Karfreitags-Liturgie gefeiert. Die Leitung der Messe übernahm ein Kardinal.
Über die Teilnahme des Papstes an den weiteren Osterfeierlichkeiten am Wochenende herrscht weiterhin Unklarheit. Auch ob er den berühmten Oster-Segen „Urbi et Orbi (lat. für ,der Stadt und dem Erdkreis‘)“ sprechen kann, ist offen.
Die katholische Kirche hat 2025 zum „Heiligen Jahr“ erklärt. Eigentlich wäre der Papst in diesen Tagen im strapaziösen Dauereinsatz: Fußwaschung im Gefängnis, Kreuzweg, mehrere große Messen und dann der Segen.
Große Messen werden nun von Kardinälen zelebriert
Den Besuch im Gefängnis, wie jedes Jahr am Gründonnerstag, ließ er sich nicht nehmen. In Roms größter Haftanstalt Regina Coeli wurde er von etwa 70 ausgewählten Insassen mit Applaus begrüßt. Die Demutsgeste, ihnen nach Christi Vorbild auch die Füße zu waschen, musste er jedoch ausfallen lassen.
„Dieses Jahr kann ich das nicht“, entschuldigte er sich. „Aber ich kann und will Euch nahe sein. Ich bete für Euch und Eure Familien.“
Wichtiger Besuch aus den USA
Auf den Oster-Segen am Sonntag warten vermutlich Zehntausende auf dem Petersplatz und Kameras aus aller Welt. Dem Vatikan zufolge hängt sein Erscheinen auch vom Wetter ab. Die Vorhersage: bis zu 22 Grad und bedeckt.
Und schließlich steht noch wichtiger Besuch auf dem Programm: US-Vizepräsident JD Vance (40) verbringt Ostern mit seiner Familie in Rom.
Vance, der erst als Erwachsener zum katholischen Glauben übertrat, will die Ostermesse im Petersdom besuchen. Zudem wird er Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sehen.
Spekuliert wird nun, dass Franziskus kurz dazukommen könnte.
Bislang hat er seit seiner Entlassung an ausländischen Gästen nur das britische Königspaar Charles III. (76) und Camilla (77) empfangen.