Am kommenden Samstag (18 Uhr) fällt der letzte Vorhang für einen der spektakulärsten Bundesliga-Spieler der letzten 20 Jahre. Ex-Superstar Diego (40) zeigt bei seinem Abschiedsspiel im Bremer Weserstadion mit vielen Weggefährten aus seiner Klub-Karriere (u. a. Werder, Juve, Wolfsburg, Atlético Madrid) und der brasilianischen Nationalelf noch einmal seine Klasse.
Doch zwei große Namen, mit denen er 2009 den DFB-Pokal nach Bremen holte, werden bei der Diego-Gala fehlen: Mesut Özil (36) und Tim Wiese (43). Bei der Erstellung der Teilnehmer- und Gästeliste wurden sie nicht berücksichtigt.
Özil und Wiese bei Werder unerwünscht
Ein Werder-Sprecher zu BILD: „Wir sind gemeinsam mit Diego überein gekommen, Mesut nicht auf die Einladungsliste zu setzen, da er in der letzten Zeit eine Entwicklung genommen hat, die nicht mit den Werten von Werder Bremen zusammen passt.“
Gemeint ist Özils Nähe zu den „Grauen Wölfen“, einer rechtsextremen türkischen Bewegung. Der Ex-Nationalspieler (von 2008 bis 2010 bei Werder) trägt ein Tattoo der Nationalisten auf der Brust.
Wegen Vorwürfen, der rechten Szene nahe zu stehen, ist das Verhältnis zwischen Wiese und Werder seit Jahren zerrüttet. Für die Ultras ist Wiese ein rotes Tuch. Gipfel des Zerwürfnisses war ein Prozess um ein gegen den früheren Nationaltorwart verhängtes Stadionverbot.
„Wir haben Tim Wiese nicht zum Abschiedsspiel von Diego eingeladen und das haben wir Diego auch kommuniziert. Zudem hat Tim vor einiger Zeit öffentlich kommuniziert, dass er mit Werder nichts mehr zu tun haben möchte“, heißt es von Werder.
Diego hat sich der Werder-Haltung angeschlossen und auf eine persönliche Einladung verzichtet, obwohl Özil und Wiese als prägende Figuren der gemeinsamen Werder-Ära logische Kandidaten waren. Aber das große Fußball-Fest soll nicht durch Nebengeräusche getrübt werden.
Wiese zu BILD: „Mir war klar, dass ich nicht eingeladen werde. Ich wünsche Diego nur das Beste. Wir hatten eine tolle Zeit und Werder ist mein Herzensverein. Aber solange die aktuelle Führung am Werk ist und vor den Ultras kuscht, werde ich das Stadion eh nicht mehr betreten.“