Drohungen, Eskalation, erhöhte Einsatzbereitschaft! Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat die Hamas-Terroristen gewarnt: Sollte es zu weiteren Verstößen kommen, werde Israel die Angriffe im Gazastreifen wieder aufnehmen.
Die israelische Armee kündigte an, ihre Einsatzbereitschaft in den Grenzregionen zum Gazastreifen zu erhöhen. Nach einer „Bestandsaufnahme der Lage“ sei dieser Schritt notwendig, so die Armee am Sonntagabend.
Hintergrund der Spannungen ist die seit dem 19. Januar geltende Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. Diese Vereinbarung ermöglichte die Übergabe von 24 lebenden und vier toten Geiseln seitens der Hamas an Israel. Im Gegenzug ließ Israel mehr als 1100 palästinensische Gefangene frei.
Die erste Phase der Feuerpause endet am kommenden Wochenende, eine Verlängerung ist bisher nicht verhandelt. Am Samstag setzte Netanjahu die geplante Freilassung weiterer Gefangener aus.
Netanjahu erklärte, Israel werde die Haftentlassungen von Palästinensern verschieben, „bis die Freilassung der nächsten Geiseln ohne demütigende Zeremonien sichergestellt ist“.
Israelische Panzer nach Dschenin verlegt
Israel verschärft derweil sein Vorgehen gegen Palästinenser im besetzten Westjordanland. Verteidigungsminister Israel Katz teilte am Sonntag mit, er habe das Militär angewiesen, sich auf einen „verlängerten Aufenthalt“ in Teilen des Gebiets vorzubereiten. Damit solle verstärkt gegen militante palästinensische Gruppen vorgegangen werden.
Im Rahmen der Offensive werden demnach Panzer nach Dschenin verlegt. Es ist der erste Einsatz von Panzern durch Israel im nördlichen Teil des von Israel besetzten Westjordanlandes seit mehr als 20 Jahren.
Der Gazakrieg war durch den Großangriff der Hamas und mit ihr verbündeter Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben 1205 Menschen getötet sowie 251 Geisel in den Gazastreifen verschleppt. Die israelische Armee ging anschließend massiv im Gazastreifen vor.