Nürnberg (Bayern) – In Fußfesseln kam der Angeklagte Pierre K. (33) ins Landgericht Nürnberg-Fürth. Als der Staatsanwalt die Anklage verliest, hört er aufmerksam zu.
Laut Ermittler soll der Physiotherapeut über Snapchat zwei Kinder (12, 14) und eine Frau (Alter und Name unbekannt) um Sex-Fotos erpresst haben.
Im Chat soll sich der Angeklagte als Mädchen ausgegeben haben: „Yoyo Koni 2016“ und „Luisa Schamel“. Sein Alter gab er mit 17 an. Er soll den Opfern Fotos einer nackten Frau in aufreizender Position geschickt haben.
Familienvater vergewaltigte die Kinder online
Das sollten die Opfer nachmachen und ihm Bilder davon schicken. Diese nutzte er wiederum als Druckmittel, forderte seine Opfer auf, den Griff einer Haarbürste vaginal und anal einzuführen. Die beiden Kinder kamen der Forderung nicht nach.
Strafbar als: „Vergewaltigung, sexuelle Nötigung in Tateinheit mit sexuellem Missbrauch von Kindern ohne Körperkontakt mit dem Kind.“
Diese Rechtssprechung kommt vom Bundesgerichtshof. Denn: Nur durch die Erpressung, dass er die Nacktfotos für jeden sichtbar in Netz stellen werde, führten die Opfer seine gewünschten Handlungen aus.
Kinderschänder bekennt sich zu „Sexsucht“
Die Spezialisten von der Zentralstelle Cybercrime Bayern mit Sitz in Bamberg hatten den 33-Jährigen im Jahr 2023 im Netz aufgespürt. Seit dem 8. Dezember 2023 sitzt er in Untersuchungshaft.
Der Angeklagte gestand den Sachverhalt und sagte: „Ich liebe die Macht und die Kontrolle. Ich habe Fehler gemacht, die ich aufarbeiten möchte. Es tut mir leid.“ Er bezeichnete dies als Sucht.
Perverser hat selbst ein kleines Kind
„Ich habe Kinder und Jugendliche ausgesucht, da Erwachsene das nicht mitgemacht hätten. Ich habe eine Familie, eine Frau und ein zweijähriges Kind. Meine Frau hält zu mir.“
Ein Gutachter: „Der Angeklagte wurde körperlich von seinen Eltern misshandelt. Dann wurde er von seinen leiblichen Eltern weggenommen und eine andere Familie hat ihn adoptiert.“
Pierre K. habe daraufhin einen narzisstischen Weg eingeschlagen. Laut Gutachter „eine Perversion-Entwicklung, eine Persönlichkeitsstörung und Sexsucht.“
Der Prozess wird am 14. Oktober fortgesetzt.