Krisen-Stimmung an den Finanzmärkten!

Trumps Zoll-Eskalation hat am Montag weltweit Kursbeben verursacht. Der Dax krachte zum Handelsstart um rund 10 Prozent runter, der Ölpreis implodierte, deutsche Unternehmen büßten zwischen knapp fünf und acht Prozent ein.

Am Nachmittag dann das Friedensangebot aus Brüssel: EU-Chefin Ursula von der Leyen (66) erklärte, sie habe Trump vorgeschlagen, bei Industriegütern (u.a. bei Autos) auf beiden Seiten auf alle Zölle zu verzichten. Das Oval Office reagierte bislang nicht.

Kann dieser EU-Plan den Börsen-Absturz stoppen?

► Fakt ist: Laut Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer (59) entfallen 70 Prozent des gesamten Handels zwischen der EU und den USA auf den Handel mit Industriegütern. Heißt: Viele Unternehmen könnten profitieren.

Allerdings mahnt Krämer: Das EU-Angebot alleine reicht nicht – es braucht eine Einigung. „Darauf schauen die Börsen“, so Krämer zu BILD. Sollten die EU und die USA beschließen, einen beträchtlichen Teil der Zölle zurückzunehmen, „dürften sich die Märkte erholen.“

Carsten Brzeskis, ING-Chefvolkswirt, betont hingegen: „Die Märkte sind im Moment so nervös und angespannt, dass alleine die Ankündigung der EU die Stimmung kurzfristig bessern kann.“ Allerdings: Für eine nachhaltige Stabilisierung der Kurse müssten die Zölle über Monate ausgesetzt werden.

Und das hängt maßgeblich von Trump ab.

► Krämer zurückhaltend: „Es lässt sich schwer sagen, ob die USA das Angebot annehmen werden.“ Dafür spreche: Die EU-Zölle auf Industriegüter waren vor Trumps zweiter Amtszeit höher (3,2 Prozent) als die der Amerikaner (2,6 Prozent). Andererseits: „In dem Angebot sind keine Senkungen der Agrarzölle enthalten.“ Dabei kritisieren die USA genau die seit Jahren.

► Auch Brzeskis ist skeptisch: „Ich wäre vorsichtig, dass Trump so schnell klein beigibt.“ Immerhin wolle er mehr Produktion in die USA holen und den Wählern das als Erfolg verkaufen. Durch einen Zoll-Deal würden aber nicht mehr Unternehmen übersiedeln.

Krämers betont zudem: Ein Deal mit der EU sei ein positives Signal. Aber: „Für eine nachhaltige Lösung müssen die USA auch mit den anderen großen Ländern verhandeln und zu guten Ergebnissen kommen, vor allem mit China.“