Wenn ein Eishockey-Spiel zum Polit-Thriller wird: In der Nacht zum Freitag trafen die Eishockey-Teams der USA und Kanada im Finale des 4-Nations Cup (Schweden, Finnland, USA, Kanada) in Boston aufeinander. Natürlich dachten alle Fans an den Zoff zwischen US-Präsident Donald Trump (78) und Kanadas Premierminister Justin Trudeau (53).
And the winner is … Team Trudeau. 3:2 in der Verlängerung. Und was für ein Spiel es war – überschattet von den politischen Spannungen zwischen beiden Ländern.
Mit welcher Spannung das Match der zerstrittenen Nachbarländer verfolgt wurde, zeigte dies: Das Empire State Building in New York leuchtete in den Farben der USA auf. Der CN Tower in Toronto strahlte Rot/Weiss.
Sport-Fan Donald Trump rief das US-Team nach dem Morgen-Training an.
Anschließend spottete er auf dem sozialen Netzwerk Truth Social über „Gouverneur Trudeau“ während seine Pressesprecherin Karoline Leavitt (27) im Weißen Haus erklärte: „Wir freuen uns darauf, unseren bald 51. Bundesstaat zu schlagen …“
Die USA und Kanada streiten derzeit erbittert über die Zollpolitik. Trump hat Zölle gegen den Nachbarstaat verhängt, diese dann aber wieder ausgesetzt.
Die Kanadier sind frustriert über die Attacken aus den USA. Premier Trudeau rief seine Landsleute auf, keinen Urlaub mehr in den USA zu machen.
Übertragen wurde das Spiel vom Sportsender ESPN.
Zum Auftakt gab es Szenen aus dem Film „Miracle” mit Kurt Russell (73) als Coach des Olympia-Teams von 1980 in Lake Placid, das während des Kalten Krieges den haushohen Favoriten Sowjetunion schlug.
Ein Wunder brauchte es diesmal freilich nicht. Kanada war Jahrzehnte der Goldstandard im Eishockey. Aber das ist vorbei. Die Amis sind inzwischen gleichauf und gewannen ihr erstes Spiel in diesem 4-Nations-Cup gegen Kanada mit 3:1.
Es war ein Hass-Duell – wegen etlicher Schlägereien auf dem Eis musste das Spiel immer wieder unterbrochen werden.
Im zweiten Aufeinandertreffen ging es friedlicher zur Sache.
Nächster Akt im Nordamerika-Drama
Einlauf der Mannschaften. Kanada wird von Spieler-Legende Wayne Gretzky (64) angeführt. Zuerst die Nationalhymne des Gastes: „Oh Canada…” Dann der Star Spangled Banner: „Oh say can you see…” Der Boston TD-Garden bebt: „USA! USA!” Buh-Rufe von den Kanadiern.
Zum Sport: Beide Teams sind bis in die Haarspitzen motiviert. Die Spieler kennen sich vom Stanley Cup und aus der NHL, der Liga beider Nationen. Die Kanadier gehen in Führung. Doch Team Trump gleicht aus. 1:1 nach dem ersten Drittel.
Im zweiten Drittel läuft es vorerst für Team Trump. Doch die Kanadier gleichen sechs Minuten vor Ende zum 2:2 aus.
Offener Schlagabtausch im letzten Drittel
Kein Tor im letzten Drittel. Es geht in die Verlängerung – Sudden Death. Wer das nächste Tor macht, hat gewonnen. Spannender geht Eishockey nicht!
Dramatische Szenen vor beiden Toren. Vor allem die Amerikaner machen Druck. Doch der kanadische Torhüter vereitelt eine Chance nach der anderen.
Dann ein Konter der Kanadier: Connor McDavid (28), Center der Edmonton Oilers, lässt Justin Trudeaus Kanadier triumphieren und vermasselt Trump den Abend.