Bringt dieser Vorstoß eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah?

Eine Staatengruppe um die USA und Deutschland erhöht mit der Forderung nach einer 21-tägigen Waffenruhe in Nahost den Druck auf die beiden Konfliktparteien.

Die Kampfpause solle Raum schaffen für eine diplomatische Lösung des Konflikts zwischen Israel und der Terror-Organisation im Libanon sowie des seit fast einem Jahr andauernden Gaza-Kriegs, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Gruppe aus zehn Staaten und der EU.

Eine größere regionale Eskalation sei in niemandes Interesse, weder der Menschen in Israel noch der Menschen im Libanon, heißt es. Diplomatie könne keinen Erfolg haben, wenn der Konflikt eskaliere. Man fordere alle Parteien auf, den Vorschlag für eine Waffenruhe zu billigen und einer diplomatischen Vereinbarung eine echte Chance zu geben.

Die Stellungnahme wurde gemeinsam herausgegeben von den USA, Deutschland, der EU, Australien, Kanada, Frankreich, Italien, Japan, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar.

Ihr kollektiver Aufruf geht zurück auf eine Initiative der USA und Frankreich.

US-Präsident Joe Biden (81) und der französische Staatschef Emmanuel Macron (46) hatten zuvor in einer gemeinsamen Stellungnahme erklärt, es sei Zeit für eine Vereinbarung an der israelisch-libanesischen Grenze, die Sicherheit garantiere, damit Zivilisten in ihre Häuser zurückkehren könnten.

Angesichts der Kampfhandlungen seit Oktober vergangenen Jahres und insbesondere in den vergangenen zwei Wochen drohe ein viel größerer Konflikt und Schaden für die Zivilbevölkerung. Deshalb habe man an einem gemeinsamen Aufruf zu einer vorübergehenden Waffenruhe gearbeitet.

Zuvor hatte Biden am Dienstag in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung vor einer weiteren Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz gewarnt.

Die Lage in der Region ist seit Langem extrem angespannt, die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah haben sich zuletzt erheblich verschärft. Koordinierte Explosionen und israelische Luftangriffe töteten eine „große Zahl“ an Terroristen, aber auch Hunderte Zivilisten im Libanon. Die Hisbollah wiederum beschoss insbesondere den Norden Israels und zuletzt auch erstmals den Großraum Tel Aviv mit Raketen.

Der Konflikt droht komplett zu eskalieren: Laut Israels Generalstabschef Herzi Halevi (56) bereite die Armee sich auf eine mögliche Bodenoffensive vor. Die israelischen Angriffe sollen die Hisbollah zum Rückzug aus dem Grenzgebiet bewegen.