Er versetzt die Welt in Alarmstimmung! Spricht von einer möglichen neuen Weltwirtschaftskrise, von einem Chaos und großen Risiken für Deutschland und Europa!
Der Chef des Münchner ifo Instituts, Clemens Fuest (56), warnt vor einer Weltwirtschaftskrise und sagt: „Das ist leider nicht auszuschließen.“ Die USA mit ihrer Zollpolitik würden die Weltwirtschaft zwar nicht allein in die Krise stürzen. „Aber wenn sich der Protektionismus immer schneller ausbreitet, in China und in Europa, dann ist das eine große Gefahr“, sagt er in der „Süddeutschen Zeitung“. „Wenn alle in die falsche Richtung gehen, kann es zu einer großen Krise kommen.“
Die USA zerstörten unter Präsident Donald Trump ihren Ruf als zuverlässiger Vertragspartner. „Das ist gefährlich, weil die USA immer noch die wichtigste Wirtschaftsmacht der Welt sind.“
Was aktuell geschehe, sei ein Alarmsignal für die gesamte Welt. „Zwei Drittel der weltweiten Börsenkapitalisierung ist auf dem amerikanischen Aktienmarkt, der Dollar ist die weltweite Ankerwährung. Wenn das alles kippt, hätte das unkalkulierbare Folgen“, erklärt Fuest.
Dass die EU angesichts der US-Zölle mit einer Reaktion abwarte, anders als China, sei richtig. „Das sorgt für möglichst kühle Köpfe“, sagt der Ifo-Chef. Wenn man einmal eine Gegenmaßnahme ergriffen habe, könne man nicht mehr damit drohen. „Außerdem sind wir anders als China nicht nur sicherheitspolitisch komplett abhängig von den Amerikanern, sondern auch bei essenziellen Funktionen, vor allem im Bereich der digitalen Dienstleistungen. Bei einem ernsthaften Konflikt mit den Amerikanern hätten wir große Probleme. Dann gehen hier die Lichter aus.“
Dennoch: „Wenn Regierungen sich vollkommen erratisch und destruktiv benehmen, dann entzieht man ihnen das Geld und das Vertrauen. Die Finanzmärkte sind sehr schnell: Wenn das Vertrauen kollabiert, weiß jeder Investor, dass er als Erster draußen sein muss. So können gefährliche Runs entstehen, mit unabsehbaren Folgen“, sagt Fuest.
Trumps Vielzahl von Zollerhöhungen
► Hintergrund der Knallhart-Aussagen des Experten: US-Präsident Donald Trump (78) hatte in den vergangenen Wochen eine Reihe von Zöllen verhängt und damit weltweite Befürchtungen vor einem verheerenden Handelskrieg geweckt.
Am vergangenen Mittwoch vollzog der US-Präsident eine überraschende Kehrtwende und setzte eine Vielzahl von Zollerhöhungen für 90 Tage aus. Ausgenommen davon waren aber die Strafzölle von 145 Prozent auf Produkte aus China. China selbst erhöhte seine Zölle auf US-Importe auf 125 Prozent. Der Zollstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt könnte die Weltwirtschaft in Mitleidenschaft ziehen. Trumps Zollpolitik hat bereits zu massiven Börsenturbulenzen geführt.