Da schau her. Markus Söder hat wieder ein glattes Kinn. Am letzten Wahlkampftag zeigt sich der CSU-Chef plötzlich ohne Bart. Will er damit ein neues Statement setzen?

Seit genau einem halben Jahr trug Markus Söder Bart. Das erste Mal zeigte er sich am 17. August aus dem Urlaub mit Haaren im Gesicht. „Sommerbart“ nannte er es damals noch. Nicht ganz sicher fragte er auf dem sozialen Netzwerk Instagram seine Follower, was ihnen besser gefalle: Bart oder glattrasiert.

Er blieb beim Bart, obwohl die Meinungen in München weit auseinandergingen. Von „sehr männlich“ bis „er muss ab“ reichten die Urteile.

Den gesamten Wahlkampf bestritt Söder mit sorgfältig gestutzten Haaren um Mund und Kinn. Jetzt sind sie plötzlich weg.

Samstagnachmittag trat Söder im Münchner Löwenbräukeller auf. Er und CDU-Chef Friedrich Merz (69) hielten vor 1000 CSU-Mitgliedern ihre letzten Reden vor dem Wahltag.

Was steckt dahinter?

Die Lösung des Bart-Rätsels liegt komplett außerhalb der Politik. Söder war beim Fasching – und da störte der Bart.

Jedes Jahr feiern Bayerns Politiker bei einer Prunksitzung in dem kleinen Ort Veitshöchheim, ein paar Kilometer außerhalb von Würzburg. Zu dieser „Fastnacht in Franken“ kommen sie alle verkleidet, egal ob sie von der CSU, der SPD oder den Grünen sind.

Söder verspricht: Bart kommt zurück

Söder erschien als Elvis Presley: in weißem Anzug, Stehkragen und schwarze Haartolle. Nur: Presley trug lange Koteletten und war sonst glatt rasiert. Söder musste dem folgen.

Freitagnachmittag war er im Staatstheater Nürnberg. Dort lässt er sich für die Faschingsauftritte schminken und einkleiden. Erster Schritt dieses Jahr: rasieren. „Auch wenn’s schwergefallen ist“, schrieb er danach auf Instagram.

Aber – der Bart soll zurückkommen! Söder versprach es selbst bei der Fastnacht-Veranstaltung: „Mein Sohn hat mir vorgeschrieben: Der Bart muss wieder kommen“, sagte er im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Also: „Ich lass’ ihn wieder wachsen.“