Nächster Polit-Rumms in Berlin: Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck (55) will in seiner Partei keine Führungsposition wahrnehmen.

„Ich werde keine führende Rolle in den Personaltableaus der Grünen mehr anstreben“, so Habeck am Montag. Mit dem Wahlergebnis seiner Partei vom Sonntag äußerte er sich unzufrieden: „Es wäre mehr möglich gewesen“, sagte er.

Habeck steht damit vor dem politischen Karriere-Aus! Ob er sein Bundestagsmandat annimmt, lässt er bislang offen. Fest steht: Sein Ziel, Kanzler zu werden, hat Habeck krachend verpasst. Und: Mit 11,6 Prozent haben die Grünen bei der Bundestagswahl unter seiner Führung auch deutlich schlechter abgeschnitten als 2021 (14,8 Prozent).

Damals war Annalena Baerbock (44) Kanzlerkandidatin. Nach der Wahlniederlage wurde sie Außenministerin. Jetzt schielt Baerbock auf ein anderes Amt: den Grünen-Fraktionsvorsitz.

Auffällig: Sie saß bei der Pressekonferenz neben Habeck, mahnte die neue Regierung zu Tempo („Europa wartet nicht auf uns“). Nicht zu sehen: die amtierenden Partei- und Fraktionschefs. Baerbocks Botschaft: Ich mache weiter, ich mache der nächsten Bundesregierung Druck!

Verzichtet Habeck aus freien Stücken oder wurde er gedrängt?

Aus der Partei heißt es: Habecks Ergebnis kommt einer Voll-Klatsche gleich. Ihm sei daher gar nichts anderes übrig geblieben, als jetzt den Platz zu räumen.

▶︎ Wie geht es weiter bei den Grünen?

Am Mittwoch wollen die Grünen ihren geschäftsführenden Fraktionsvorstand wählen. Neben Baerbock gilt die amtierende Co-Fraktionschefin Katharina Dröge als aussichtsreiche Kandidatin. Die bisherige Co-Chefin Britta Hasselmann wird auch als neue Bundestagsvizepräsidentin gehandelt.