Paukenschlag in der Grünen-Partei! Die gesamte Grünen-Spitze tritt geschlossen zurück. Dies verkündeten die Co-Chefs Ricarda Lang (30) und Omid Nouripour (49) am Mittwochvormittag. Zuvor hatte „Table.Media“ über den bevorstehenden Schritt berichtet.

Um 10.30 Uhr traten die Co-Chefs vor die Presse. Nouripour begründete den Rücktritt mit dem verheerenden Ergebnis bei der Landtagswahl in Brandenburg, bei der die Grünen-Partei aus dem Landtag flog.

Die Grünen befänden sich in der „tiefsten Krise in einer Dekade“, so Nouripour. Beratungen hätten ergeben, dass es einen „Neustart“ brauche. „Deshalb hat der Bundesvorstand heute morgen entschieden, dass es Zeit ist, die Geschicke dieser großartigen Partei in neue Hände zu legen. Wir werden die Partei deshalb bitten, zu unserem Bundesparteitag in Wiesbaden einen neuen Vorstand zu wählen.“

Rumms!

Ricarda Lang wirkte sichtlich angefasst. „Wir legen unser Amt mit Wirkung zum Bundesparteitag in Wiesbaden nieder“, erklärte sie. „Es war uns eine Ehre, dieser Partei zu dienen.“

Heißt: Bis zum Parteitag am 15. November bleiben Lang und Nouripour im Amt. Dann treten sie zurück und machen den Weg frei für eine neue Führung, die die Grünen in das Bundestagswahljahr führen soll.

Als mögliche Nachfolger an der Parteispitze nennt „Table.Media“ Franziska Brantner (45), aktuell Staatssekretärin von Wirtschaftsminister Robert Habeck (55), sowie Felix Banaszak (43), Bundestagsabgeordneter und Ex-Chef der Grünen Jugend.

Die Grünen hatten bei den drei Landtagswahlen im Osten schmerzhafte Niederlagen erlitten, flogen in Thüringen und Brandenburg aus den Landesparlamenten. In den Umfragen steht die Partei bei 9,5 Prozent und ist damit erstmals seit sieben Jahren einstellig.