Stuttgart – Sie kommt aus dem Mittelmeerraum, ihr Biss kann sogar menschliche Haut durchdringen. Jetzt ist sie offiziell eine Deutsche: die Nosferatu-Spinne.

Die ursprünglich invasive Art hat sich bei uns etabliert, pflanzt sich fort und ist im Südwesten heimisch, erklärt Hubert Höfer, Wissenschaftler am Naturkundemuseum Karlsruhe. Ausgebreitet hat sich die Giftspinne aber schon in ganz Deutschland.

Nosferatu-Spinne offiziell heimisch

Vor allem in Baden-Württemberg sieht man die Spinne nun auch im Freien. Dank der höheren Temperaturen vergangener Sommer fühlt die Mittelmeer-Spinne sich in Parks oder unter der Rinde von Platanen wohl. Besonders viele leben im Rheintal. Weniger verbreitet sind die Tiere im Hochschwarzwald und im Osten von Baden-Württemberg.

Ob die Nosferatu-Spinne andere Tierarten verdrängt oder gefährdet, wird noch erforscht.

Die Giftspinne beißt, wenn man sie reizt

Die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) ist eine der größten Spinnen in Deutschland.

► Männchen werden 13 Millimeter, Weibchen bis zu 19 Millimeter groß, mit ausgestreckten Beinen fünf Zentimeter! Wegen ihrer Hafthaare an den Füßen kann die Mittelmeer-Spinne auch an glatten Oberflächen wie Glas klettern.

► Sie ist eine der wenigen Spinnen, deren Biss die menschliche Haut durchdringen kann. Ihr Gift ist für den Menschen nicht gefährlich, die Symptome eines Bisses sollen denen eines Wespenstichs gleichen. Die Spinne beißt aber nur bei direkter Bedrohung.

Ihre Beute fängt sie mit Spinnseide, tötet sie mit einem Giftbiss und saugt sie dann aus.

Sieht man eine Nosferatu-Spinne in den eigenen vier Wänden, empfiehlt Höfer, Ruhe zu bewahren: „Wir haben in allen Häusern und Wohnungen Spinnen.“ Die Tiere sind aber keine Bedrohung und auch kein Problem, sagt der Experte. Stört man sich an der Spinne, sollte man sie einfangen und ins Freie setzen.