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Generalinspekteur der Bundeswehr warnt vor russischer Bedrohung

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, hat
vor Russland gewarnt und für Abschreckung im Ostseeraum plädiert. Nur über
Abschreckung werde man Frieden erhalten können, sagte Breuer bei einer
Pressekonferenz in Berlin anlässlich der Nato-Übungsserie Quadriga 2025. Die
Bedrohung durch Russland sei unverändert. Der russische Präsident Wladimir Putin „schaut auf uns“, sagte Breuer. „Seine Pläne gehen über die
Ukraine hinaus.“

Etwa 8.000 Soldatinnen und Soldaten aus 14 Nato-Ländern,
darunter Deutschland, proben im Rahmen der aktuell laufenden Übungsserie den
Schutz des Ostseeraums im Krisen- und Kriegsfall. Laut Bundeswehr wird etwa die
Verlegung von Truppen und Gerät auf dem See-, Land- und Luftweg in Richtung Litauen geübt.

„Die Bundeswehr muss üben, üben und nochmals üben“, sagte
Breuer. Es gehe um die Verlässlichkeit der logistischen Drehscheibe für die
Nato, alle Nachschubwege führten über Deutschland.

Russische Großübung Sapad startet

Breuer verwies auch auf die in knapp zwei Wochen beginnende
russische Großübung Sapad, was übersetzt „Westen“ heißt. Sie finde in Belarus
„direkt an der Grenze zu Litauen, direkt an der Grenze zur Nato“ statt.
Erwartet würden rund 13.000 übende Soldaten in Belarus und weitere 30.000 auf
russischem Gebiet.

Einige Übungsabschnitte von Sapad und Quadriga würden sich
zeitlich überschneiden, sagte Breuer. „Wir wollen abschrecken, wir wollen keine
Eskalation. Wir üben ausschließlich Verteidigung“, sagte er. Es gebe keine
Hinweise auf Angriffsvorbereitungen unter dem Deckmantel der Sapad-Übung. „Aber
wir sind wachsam.“

Breuer äußerte sich auf Nachfrage von Journalisten auch zu der mutmaßlichen russischen GPS-Störaktion gegen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. „Wir stehen zurzeit immer
wieder unter Sabotage, unter Spionage, und wir unterliegen auch hybrider
Einflussnahme, hybriden Aktionen, die können wir ganz häufig auf
staatliche Akteure und dabei dann sehr häufig auch auf Russland
zurückführen“, sagte der General. 

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