Viel Lärm um nichts! Eine vermeintliche Meldung der Deutschen Presse-Agentur (DPA), die es jedoch gar nicht gab, sorgte für viel Aufregung im politischen Berlin.

Kaum stand am Montag fest, dass Union und SPD eine Mehrheit im Bundestag haben und die nächste Regierung bilden können, kursierte auch schon eine – angeblich von der Nachrichtenagentur DPA verschickte – Meldung, dass CDU-Chef und Wahlgewinner Friedrich Merz (69) entschieden hätte, welche Ministerien die Union beansprucht und welche er der SPD überlässt.

Die Aussicht, dass das Innenministerium erneut an die SPD geht und Nancy Faeser (54) damit Ministerin bleibt, sorgte in konservativen Kreisen für reichlich Schnappatmung.

Die Agentur-Meldung, die gar nicht existierte, wurde unter anderem vom Online-Portal „Nius“ und von der AfD-nahen Zeitung „Junge Freiheit“ verbreitet. Allein auf Facebook gab es mehr als 1000 Kommentare. Tenor: Merz sei „ein Lügner, wie er im Buche steht“.

Als Friedrich Merz auf einer Pressekonferenz nach möglichen Kabinettsmitgliedern gefragt wurde, bedankte er sich ausdrücklich für die Frage und nutzte die Gelegenheit für eine Klarstellung:

Gefälschte DPA-Meldung geistert durch Social-Media-Kanäle

„Das geistert durch die Social-Media-Kanäle eine gefakte DPA-Meldung, wir hätten angeblich im Präsidium bereits über die Verteilung der Ressorts gesprochen“, zürnte Merz – und versicherte sodann hoch und heilig: „Wir haben kein einziges Wort über Personal miteinander verloren, weil das zum jetzigen Zeitpunkt einfach viel zu früh ist.“

DPA-Nachrichtenchef Froben Homburger (59) folgte kurze Zeit später auf X (ehemals Twitter) und versicherte ebenfalls: „Es handelt sich hier um einen Fake. dpa hat keine Meldung dieses Inhalts gesendet.“

Ein Gutes hat die ganze Sache zumindest: Friedrich Merz weiß nun, dass er niemanden aus der Fassung bringt, wenn die CDU das Auswärtige Amt, sowie Finanz- und Wirtschaftsministerium beansprucht (auch das stand in der Meldung, die sich schnell als Ente entpuppt hat).

Die Aussicht, dass Nancy Faeser Innenministerin bleibt, hat in bestimmten Kreisen hingegen eine ähnliche Wirkung wie vor der Wahl angestellte Gedankenspiele, Robert Habeck (55, Grüne) könnte weiter machen als Wirtschaftsminister.