Die Außenminister der sieben führenden westlichen Industriestaaten (G7) wollen den Druck auf Russland im Ukrainekrieg weiter erhöhen. In einer gemeinsamen Erklärung haben sie eine sofortige Waffenruhe gefordert. Sie forderten, „dass die derzeitige Kontaktlinie der Ausgangspunkt für Verhandlungen sein sollte“. Dies bezieht sich auf Orte in der Ukraine. Im Gegensatz zu Frontlinie oder Kampflinie umfasst die Kontaktlinie die Stellen, an denen sich die ukrainische und russische Armee gegenüberstehen, aber nicht unbedingt gegeneinander kämpfen.
Die Minister kündigten zudem Wirtschaftssanktionen an, ohne konkreter zu werden. „Wir erhöhen die wirtschaftlichen Kosten für Russland und prüfen Maßnahmen gegen Länder und Organisationen, die Russlands Kriegsanstrengungen mitfinanzieren“, hieß es in der Erklärung.
Hintergrund sind Zweifel an Russlands Verhandlungsbereitschaft, nachdem ein geplantes Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im vergangenen Monat geplatzt war. An den G7-Gesprächen nahm auch der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha teil. Er forderte für sein Land Raketen mit größerer Reichweite.
G7 kritisiert China wegen Waffenlieferungen
Die Außenminister der G7 äußerten zudem scharfe Kritik an Chinas Unterstützung für Russland. Man verurteile die Lieferung von Waffen und sogenannten Dual-Use-Gütern durch China, die entscheidend zum russischen Krieg gegen die Ukraine beitrage, hieß es im Abschlussdokument der zweitägigen Konferenz der Gruppe in Kanada.
Dual-Use-Güter sind Produkte, die sowohl zu zivilen als auch zu militärischen Zwecken verwendet werden können. Die G7 verurteilte auch Nordkorea und den Iran für eine militärische Unterstützung Russlands.
Zu den G7-Ländern gehören Deutschland, die USA, Frankreich, Italien, Japan, Großbritannien und Kanada.
