Halle (Sachsen-Anhalt) – Beim Ausparken ein anderes Auto rammen: kostet 35 Euro. Mit seinem Auto vier Stockwerke tief in ein Parkhaus stürzen: auch!
Der Frau (64), die Mitte August mit ihrem E-VW in einem Parkhaus in Halle (Sachsen-Anhalt) zwölf Meter tief abstürzte, flattert demnächst ein entsprechender Bußgeldbescheid ins Haus.
„Die Ermittlungen zu dem Unfall sind abgeschlossen. Das Ordnungswidrigkeitsverfahren wurde an die zentrale Bußgeldstelle abgegeben“, sagte Polizeisprecher Thomas Müller zu BILD.
Laut Polizei hatte ein Fahrfehler, also „menschliches Versagen“, zu dem Absturz geführt. Damit liegt ein Verstoß gegen § 1 Abs. 2 StVO vor: „Wer am Verkehr teilnimmt, hat sich so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder mehr als nach den Umständen unvermeidbar behindert oder belästigt wird.“
Die Höhe der Strafe ist im Bußgeldkatalog geregelt. Polizeisprecher Müller: „In dem Fall sind 35 Euro zu bezahlen.“
Weitaus teurer dürfte die Reparatur des Parkhauses werden. Die Schadenshöhe wird noch ermittelt. Das entsprechende Gutachten liege noch nicht vor. Auch das Auto, ein VW ID.3, hatte Totalschaden.
Der Unfall im Parkhaus
Am Mittag des 13. August war die 64-Jährige in der Auffahrt des Parkhauses am Hansering durch die Geländerabsperrung gekracht. Das Elektrofahrzeug landete im Innenhof der Tiefgarage auf dem Dach. Das Schotterbeet am Boden hatte den Aufprall etwas abgefedert.
Glück im Unglück: Die Frau am Steuer konnte sich aus eigener Kraft aus dem Fahrzeug befreien, wurde durch den Aufprall zwar schwer, aber zum Glück nicht lebensgefährlich verletzt. Alarmierte Rettungskräfte brachten sie in eine Klinik.
Gas und Bremse verwechselt?
Nach BILD-Informationen soll die Fahrerin beim Ziehen ihres Parkhaus-Tickets Gas- und Bremspedal verwechselt haben.
Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte rückten mit einem Großaufgebot an. Die Ausfahrt war für andere Tiefgaragen-Benutzer die ganze Zeit gewährleistet. Das Parkhaus war nach dem Unfall zeitweise gesperrt worden.