Schierke (Sachsen-Anhalt) – Wurde der Brocken angesteckt?
„Ich halte Brandstiftung nicht für ausgeschlossen“, sagt Harzer Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse (61) der „Volksstimme“. Dafür gebe es Hinweise: Das Feuer war nämlich an mehreren Stellen ausgebrochen. Die zunächst acht Brandherde hatten sich später zu einer mehr als einen Kilometer langen und 200 Meter breiten Feuerfront vereint.
Lohse verwies dem Bericht zufolge jedoch darauf, dass es noch zu früh sei, die Brandursache zu untersuchen: „Zuerst muss das Feuer gelöscht sein, erst dann kann gemessen und untersucht werden.“
Die Feuerwehr kämpft seit Freitag verzweifelt gegen die Flammen am Königsberg, einer Nebenkuppe des Brockengipfels. Hubschrauber und Flugzeuge kippten den ganzen Samstag Wasser auf den Großbrand.
Am Abend mussten die Löscharbeiten auch am Boden eingestellt werden – zu gefährlich. Am Sonntag sollen erneut bis zu 250 Einsatzkräfte den Brockenbrand löschen.
Brand am Abend unter Kontrolle
Aktuell hoffen die Einsatzkräfte auf einen Wetterwechsel, der ab dem späten Sonntagabend Regen bringen könnte. „Wir rechnen mit mehreren Tagen, hoffen aber, dass mit Änderung der Großwetterlage am Montag hier Schluss ist“, so der Kreisbrandmeister. Am Abend teilte er mit, die Lage sei inzwischen unter Kontrolle.
Löscht ein Unwetter die Brandherde?
Der Deutsche Wetterdienst rechnet auch für Sonntag noch mit weiterhin sehr warmer Luft, die nach Sachsen-Anhalt strömt. Ab dem späten Sonntagabend gebe es von Westen her einsetzenden Starkregen oder Dauerregen. Dabei seien auch Unwetter mit mehr als 40 Litern Regen pro Quadratmeter nicht ausgeschlossen.