Hannover – Mutiger Auftritt von Sänger Helmut Orosz (45)! Der ehemalige DSDS-Star, der wegen Drogen und Alkohol aus der Show flog, zeigt nach 14 Jahren voller Rückfälle seine Stärke. Er stoppte einen höchst aggressiven Angreifer.

Der Vorfall ereignete sich bereits Anfang August gegen Mitternacht: Orosz war auf dem Nachhauseweg, als er in der unterirdischen U-Bahn-Station „Aegidientorplatz“ im niedersächsischen Hannover einen Mann hörte, der Passanten lautstark beleidigte. „Zuerst dachte ich, er sei betrunken“, erzählt der Musiker. Doch die Situation eskalierte, als der Mann zwei junge Frauen anpöbelte. Sie rannten panisch davon.

Sänger trat ihm in den Rücken

Laut Orosz blitzte plötzlich etwas Metallisches in der rechten Hand des Mannes. „Ein Messer? Ein Schlüssel? Er stürmte damit auf den 17-jährigen Jungen zu“, so Orosz. Sofort handelte der Sänger: „Ich rannte von hinten auf den Mann zu, trat ihm mit dem Knie in den Rücken und hielt ihn im Schwitzkasten fest.“

Acht Minuten später traf die Polizei ein. „Der aggressive Mann konnte von den Beamten kaum beruhigt werden. Er wurde gefesselt und vorübergehend in Gewahrsam genommen“, erklärt die Erste Staatsanwältin Kathrin Söfker. Gegen den mutmaßlichen Angreifer wurde wegen versuchter Körperverletzung und Beleidigung ermittelt.

Polizei lobt mutiges Eingreifen

Die Beamten fanden vor Ort keine Waffen, lobten aber Orosz’ mutiges Eingreifen. „Es ist wichtig, dass Zeugen nicht wegsehen, aber sich nicht selbst in Gefahr bringen“, betont ein Sprecher der Polizei.

Wer ist der mutmaßliche Täter? Er heißt Amine Z. (24) und stammt aus Algerien, hat keine Vorstrafen. Zu seiner Vernehmung erschien er nicht. „Es gab keinen Verletzten, auch wurden keine Waffen gefunden“, so Söfker. Folge: Das Verfahren wurde jetzt eingestellt.

Sänger kämpfte gegen Sucht

Helmut Orosz selbst hat turbulente Zeiten hinter sich: 2010 flog er wegen Problemen mit Drogen aus DSDS und kämpfte jahrelang gegen seine Sucht. Jetzt ist er nach eigenen Angaben seit über einem Jahr clean, widmet sich wieder der Musik und zeigt, dass ihm das Wohl seiner Mitmenschen am Herzen liegt.

Er zu BILD: „Ich spreche erstmals darüber, weil Zivilcourage selten geworden ist. Ich möchte anderen Mut machen, dass es keine Schande ist, andere zu schützen.“