Verden (Niedersachsen) – Was brachte ihn dazu, gleich vier Menschen kaltblütig zu erschießen? Laut Anklage soll Elite-Soldat Florian G. (33) die beste Freundin seiner Ex, deren Tochter (3), den neuen Freund der Ex und dessen Mutter gezielt erschossen haben.
Im Prozess vor dem Landgericht Verden (Niedersachsen) schwieg der Angeklagte bisher. Einem Psychiater aber soll er die Taten gestanden haben. Jetzt sagte der Mediziner aus, gab schockierende Einblicke in die kranke Seele des Vierfach-Killers.
Seine Frau wollte die Scheidung
Jahrelang sei er bei der Bundeswehr auf das Töten von Menschen vorbereitet worden, habe z.B. in Mali die Aufgabe gehabt, seinen Konvoi vor Selbstmordattentätern zu schützen, so Florian G. zu seinem Psychiater. Doch dann zerbrach sein eigenes Leben. Als er beim Häuserkampf-Lehrgang war, teilte ihm seine Frau, mit der er einen dreijährigen Sohn hat, per WhatsApp mit, dass sie die Scheidung wolle. Später habe sie ihren neuen Freund Nils O. (30) sogar mit nach Hause genommen. „Ich erteilte ihm Hausverbot und sagte, wenn er wieder käme, hätte er ein Problem.“
Als die beiden Florian G. daraufhin bei der Polizei wegen Bedrohung anzeigten, fasste der Soldat einen folgenschweren Entschluss: Nils O. und die beste Freundin seiner Frau, die er für das Scheitern seiner Ehe verantwortlich machte, müssten sterben.
Mit einem Zielfernrohr habe er das Haus seines Nebenbuhlers ausgekundschaftet. „Dann schlug ich ein Fenster ein, funktionierte wie eine Maschine. Ich sicherte die Räume, traf auf die Mutter.“
Er tötete Bärbel O. (55) mit zwei Schüssen in den Nacken.
„Ein Sekundärziel“, so zitierte der Psychiater den Killer. Kurz darauf sah er Nils O., erschoss ihn, fuhr weiter zur besten Freundin seiner Frau (33), tötete auch sie und die Tochter (3), die sie schützend im Arm hielt. „Der einzige ungezielte Schuss, das Kind habe ich nicht gesehen.“
Nach den Morden fuhr Florian G. an den See, wo er seine Frau das erste Mal traf, schrieb ihr per WhatsApp „Wer Wind sät, wird Sturm ernten“, warf sein Handy ins Wasser und stellte sich in der Kaserne.
Er werde wohl noch lange im Gefängnis sitzen müssen, ließ der Angeklagte den Psychiater wissen. Keine Spur von Reue: „Es ist jetzt alles viel besser als früher. Und ich hoffe, dass mein Sohn verstehen wird, warum ich das gemacht habe.“