Mosbach (Baden-Württemberg) – Nikolaj G. (38) spielte den selbst ernannten Lebensberater, nutzte Frauen schamlos aus, missbrauchte sie sogar sexuell. Wegen Geiselnahme und besonderes schwerer Vergewaltigung wurde er heute am Landgericht Mosbach zu elf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.
G. suchte Kontakte zu jungen Frauen. Im Internet veröffentlichte er Videos („Fünf Minuten Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung“), bot Seminare an. Doch Nikolaj. G. nutzte deren Vertrauen aus und erniedrigte sie.
Opfer in sein Haus in Walldürn eingeladen
Der 38-Jährige hatte seine Opfer in sein Haus in Walldürn (Baden-Württemberg) eingeladen. Dort erwartete die Frauen aber statt Lebenshilfe ein wahres Martyrium: verbale Beschimpfungen und Gewalt!
Erst als sich eine betroffene Frau im Oktober 2022 sich heimlich übers Handy an eine Freundin gewandt hatte, flog das schändliche Treiben des Angeklagten auf: Die Bekannte alarmierte die Polizei. Vor Ort traf sie vier Frauen an. Schnell gab es Vermutungen, dass aber viel mehr betroffen sein könnten.
Die Staatsanwaltschaft warf G. vor, im Zeitraum von September 2019 bis Oktober 2022 insgesamt sieben Frauen mehrfach sexuell missbraucht und körperlich misshandelt zu haben. Drei Frauen soll er zeitweise sogar als Geiseln genommen haben. Sogar ein Kind habe zu seinen Opfern gehört.
Der Psycho-Guru lockte seine Opfer als angeblicher Selfmade-Millionär an: Der gelernte Bäcker schrieb ein Buch, bot Seminare („Boot-Camps“) an. Er versprach seinen Kunden, zu Erfolg im Leben verhelfen.
Öffentlichkeit war im Prozess ausgeschlossen
Der Prozess begann bereits im Februar vor dem Landgericht im baden-württembergischen Mosbach. Die Anklagepunkte lauteten Geiselnahme, besonders schwere Vergewaltigung und gefährliche Körperverletzung.
Auf Antrag der Nebenklägerinnen wurde die Öffentlichkeit im Gerichtssaal ausgeschlossen – zum Schutz der Intimsphäre der Opfer. Auch die Plädoyers erfolgten hinter verschlossenen Türen. Nur das Urteil war öffentlich.