Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, hat einen
Journalisten beleidigt. Die US-amerikanische Politikerin beantwortete die ernst
gemeinte Frage des Journalisten Shirish V. Dáte – wer entschieden habe, dass sich
US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin
ausgerechnet in der ungarischen Hauptstadt Budapest treffen sollen – in einer
Textnachricht mit dem Satz: „Deine Mutter war’s.“ Diese Formulierung wird in
vielen Kulturkreisen als Beleidigung aufgefasst.
Leavitt selbst postete am Montag einen Screenshot der
Textnachricht auf X. Zuvor hatte die , für die der betroffene Journalist arbeitet, darüber berichtet. In Leavitts Post ist zu lesen, dass Dáte nach der
Antwort fragte, ob Leavitt ihre Aussage lustig finde. Daraufhin unterstellte die
28-Jährige dem Journalisten, er sei ein voreingenommener „linker Schreiberling“. Dáte reagierte auf Leavitts X-Post wiederum mit den Worten: „Fühlen Sie
sich jetzt besser? Könnten Sie dann jetzt die Frage beantworten? Bitte und
danke schön.“
Trump-Regierung beleidigt immer wieder Journalisten
Leavitts Antwort ist nicht der erste Beweis dafür, dass die
Trump-Regierung die freie Presse verachtet und angreift. Unter anderem droht Trump mehreren US-Sendern immer wieder mit dem Lizenzentzug. Der frühere US-Präsident Barack Obama wirft der amtierenden Regierung die Einschränkung der Meinungsfreiheit vor. Auch Leavitt hatte
bereits mehrfach Reporter beleidigt und deren Qualifikation offen infrage
gestellt, wenn ihr Fragen der Betroffenen nicht gefielen.
In der vergangenen Woche hatten sich Trump und Putin
telefonisch auf ein Treffen in Budapest verständigt, um über mögliche Verhandlungen
über eine Waffenruhe im Krieg gegen die Ukraine zu sprechen. Der ukrainische
Präsident Wolodymyr Selenskyj soll nicht an den Gesprächen teilnehmen. Ungarns
rechtspopulistischer Regierungschef Viktor Orbán pflegt gute Beziehungen zu
Trump und Putin. Ein Termin für das Treffen ist bisher nicht bekannt.
Dátes ursprüngliche Frage zielte auf die historische
Bedeutung Budapests im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine: Mit einem
1994 in Budapest unterzeichneten Memorandum verpflichtete sich die Ukraine
gemeinsam mit Kasachstan und Belarus dazu, ihre Kernwaffen an Russland abzugeben. Im Gegenzug erhielt
das Land Sicherheitsgarantien – auch von Russland.
