Angeblich mit 50 Gramm Flüssigsprengstoff soll ein Deutscher über Polen nach Russland eingereist sein. Der Mann aus Hamburg wurde festgenommen.
Putins Inlandsgeheimdienst FSB spricht bereits von einem geplanten „Sabotageakt“. Bei dem festgenommenen Deutschen handele sich um Nikolai G., einen 1967 geborenen Mann aus Hamburg. Das meldete u. a. die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti.
Der russische Geheimdienst FSB beschuldigt Nikolai G., dass er „an der Detonation mit einem improvisierten Sprengsatz aus einem Tiefrohr“ an einer Druckgasverteilungsstation in Königsberg im März 2024 beteiligt gewesen sein. Dafür soll er angeblich aus Polen angereist sein. Das veröffentlichte der FSB.
Der Mann soll bei der erneuten Einreise aus Polen in die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad (Königsberg) in seinem Auto angeblich 50 Gramm Flüssigsprengstoff mitgeführt haben. Das Material sei sichergestellt worden, vermelden die Russen.
Und auch das vermeintliche Motiv will Putins Geheimdienst bereits kennen. Den Auftrag für einen Anschlag habe der Mann von einem Ukrainer erhalten, der ebenfalls in Hamburg lebe.
Unabhängige Bestätigungen für diese Behauptungen gibt es bislang nicht.
Nikolai G. sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Gegen ihn wird wegen Sprengstoffschmuggels und der Ausübung eines Terrorakts ermittelt.
Immer wieder werden in Russland und seiner Einflusssphäre Ausländer unter Spionagevorwürfen willkürlich verhaftet, oft als Faustpfand, um im Westen inhaftierte Russenspione oder gar Killer freizupressen.
Erst im August hatte der weißrussische Diktator und enge Putin-Verbündete, Alexander Lukaschenko (70), einen Deutschen wegen angeblicher Spionage zum Tode verurteilen lassen, dann aber medienwirksam begnadigt und im Rahmen eines Gefangenenaustauschs zwischen Putin und dem Westen ausreisen lassen.
Damals waren 26 Personen aus Russland und Weißrussland gen Westen freigelassen worden, zehn Personen wurden im Gegenzug nach Russland überstellt. Darunter auch der sogenannte Tiergarten-Mörder Wadim Krasikow (58), der in Deutschland zu lebenslanger Haft verurteilt worden war.