Terenten (Italien) – Das To­des-Rätsel um den von einer Kettensäge geköpften Chef der Schuhplattler von Teren­ten wird immer bizarrer: Aa­ron E. (†24) könnte bei einer Motorsägen-Challenge ge­storben sein. Jetzt prüfen Ermittler entsprechende Hinweise.

Die Leiche von Aa­ron E. wurde am 18. August auf einer Alm in Südtirol (Italien) entdeckt. Der Tote lag zwei Meter neben seinem Mitsubishi Pajero. Ebenfalls im Abstand von eineinhalb bis zwei Metern lag eine Motorsäge, die ihm offenbar die tödlichen Halsverletzungen beigebracht hatte.

Nach Angaben der Lokalzeitung „Dolomiten“ wiesen die Hosenbeine von Aaron E. im unteren Bereich und seine weißen Sneaker keine Blutspuren auf, der Schnürsenkel am rechten Schuh sei offen gewesen.

Folgte ein weiteres Fahrzeug Aaron E. kurz vor seinem Tod?

Mysteriös: Zeugen berichten, dass sie unmittelbar vor dem Vorfall Fahrgeräusche von zwei Fahrzeugen Richtung Alm gehört hätten. Nun sucht die Polizei nach min­destens einer zweiten Per­son, die dem getöteten 24-Jährigen am Morgen des Tattags auf die Wieseralm gefolgt sein könnte.

Nach BILD-Informatio­nen haben sich einige Perso­nen bereits vorsorglich um ju­ristischen Beistand bemüht.

Wie „Dolomi­ten“ am Donnerstag berichtete, könnte der im Umgang mit der Motorsäge sehr geschick­te Schuhplattler, der im Hauptberuf Waldarbeiter war, zu einem Spaß-Wettbewerb an den abgeschiedenen Platz auf 1600 Metern Höhe aufgebro­chen sein. Es könnte darum gegangen sein, eine Bierflasche mit der Kettensäge zu öffnen oder einen Baum zu entasten. Das wird im Ort getuschelt. Die Hintergründe sind derzeit aber völlig unklar.

Er war in der Nacht noch auf einer Party

Laut Medienberichten ist ebenfalls unklar, ob der Fundort der Leiche auch der Tatort ist. Im Gelän­dewagen von E. sollen Blut­spuren gesichert worden sein.

Nach BILD-Informationen warten die Carabinieri derzeit auf den toxikologischen Be­richt der Gerichtsmediziner. Er soll Aufschluss darüber geben, ob E. Dro­gen konsumiert hatte oder unter starkem Alkoholeinfluss stand. Vor der Tragödie hatte der junge Südtiroler die Nacht auf der „Sound­wende“-Party im Bergdörfchen Barbian verbracht.

Staatsanwaltschaft schließt Fremdverschulden aus

Am Freitag (30. August) teilte die Staatsanwaltschaft Bozen mit: „Laut den bisher durchgeführten Erhebungen und den Ergebnissen der Autopsie kann davon ausgegangen werden, dass der Tod von Aaron E. auf die Kopfwunde zurückzuführen ist, die durch die neben der Leiche aufgefundenen Motorsäge verursacht worden ist. Es liegen keine Hinweise (…) auf ein Fremdverschulden vor.“ Die gesicherten biologischen Spuren an der Kettensäge seien ausschließlich auf das Todesopfer zurückzuführen.

Wanderer fanden seine Leiche

Aufschluss über die letzten Stunden des beliebten Schuhplattlers soll nun die Auswertung seiner Handy-Daten bringen. Fest steht bisher nur, dass sich E. mit vier Freunden von ei­nem Taxi aus Barbian ins 45 Kilometer entfernte Terenten heimfahren ließ, wo er gegen 3.30 Uhr ankam. Sein Todeszeitpunkt auf der Alm soll zwi­schen 5 und 6 Uhr liegen. Wanderer entdeckten die Lei­che gegen 9 Uhr und alar­mierten die Polizei.