Radeberg (Sachsen) – Ach Du meine Güte! Zwei Wochen nach dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden ist am Mittwoch eine Brücke in Radeberg (etwa 20 000 Einwohner) komplett für den Autoverkehr gesperrt worden. Der Grund: Einsturzgefahr.

Erst vor einem Monat musste eine der drei Spuren über die Brücke wegen schlechten Zustands des Bauwerks gesperrt werden. Schwerlast-Transporter mit mehr als 20 Tonnen durften schon nicht mehr drüberfahren. Jetzt wurde die Brücke in der sächsischen Bierstadt für Lkw und alle anderen Autos komplett dicht gemacht

„Die Bahnbrücke an der Rathenaustraße ist ab sofort für den Kraftfahrzeugverkehr voll gesperrt. Fußgänger und Radfahrer können die Brücke weiterhin nutzen“, teilte die Stadt Radeberg am Mittwochabend in einer Pressemitteilung mit.

Dringende Empfehlung, Brücke zu sperren

Die Stadtverwaltung in Radeberg (Sachsen) hätte von dem einbezogenen Ingenieurbüro die dringende Empfehlung erhalten, die Brücke bis auf Weiteres zu sperren. Aufgrund der Ungewissheit müsse man die Brücke aus Sicherheitsgründen bis auf Widerruf für den Kraftfahrzeugverkehr dichtmachen.

Eine entsprechende Umleitung besteht bereits wegen des Brücken-Verbots für Lkw und soll im Laufe der Woche auf den Gesamtverkehr angepasst werden. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) wird ebenfalls auf das Fahrverbot reagieren und die Änderungen der betroffenen Linien anpassen.

In der Mitteilung heißt es weiter: „Die weitere Verfahrensweise ist davon abhängig, welche Ergebnisse die erforderlichen Nachrechnungen zur Tragfähigkeit hervorbringen. Sollten bezüglich der ergriffenen Nutzungseinschränkung weitere Anpassungen notwendig sein, werden diese umgehend umgesetzt.“

In der Nacht vom 11. September war in Dresden ein Teilstück der Carolabrücke über die Elbe in den Fluss gestürzt. Das sorgte weltweit für Aufsehen und in der Bundesrepublik zu Debatten über den mitunter miserablen Zustand deutscher Brücken.