Für die bürgerglichen Parteien und die Grünen ist die Brandenburg-Wahl ein Desaster!

Die CDU stürzt auf rund 12 Prozent ab, ihr bisher schlechtestes Ergebnis. Vor fünf Jahren waren es noch 15,6 Prozent gewesen. Spitzenkandidat Jan Redmann (44) machte für den Absturz u.a. den harten Kampf zwischen AfD und SPD um Platz 1 verantwortlich. Das habe auch CDU-Stimmen gekostet.

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (47) sprach von einer „bitteren Niederlage“.

Es habe seit Wochen eine Polarisierung auf die Frage gegeben, die AfD oder die SPD mit Ministerpräsident Dietmar Woidke an die Spitze zu wählen, sagte Linnemann im ZDF. Viele CDU-Wähler hätten dann gesagt: „In diesem Fall wähle ich die SPD.“

Dazu kommt: Die Suff-Fahrt von Redmann! Im Juli wurde Spitzenkandidat Redmann von der Polizei betrunken (1,3 Promille) auf dem E-Scooter gestoppt. Redmann verwickelte sich in Widersprüche. Schlecht für die Glaubwürdigkeit des Kandidaten.

Mitte September gab Redmann-Parteifeund und Sachsen-Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) ein Interview – ausgerechnet mit SPD-Ministerpräsident Woidke.

Botschaft: Die CDU unterstützt den Kandidaten der SPD. Ein fieser Affront.

Am schlimmsten erwischte es die FDP

Die Liberalen sind kaum noch messbar, kamen auf nur noch rund ein Prozent der Stimmen. Wahl-Desaster.

Aus der FDP-Zentrale hieß es, die Ampel-Regierung in Berlin schade der Partei auch in den Ländern in zunehmendem Maße. Für die nächsten Tage werden heißen Debatten über ein vorzeitiges Ampel-Aus erwartet.

Die Grünen, die aktuell schon in Potsdam mitregieren, liegen bei knapp fünf Prozent, verlieren wohl fast sechs Prozent zum letzten Wahlergebnis. Und: Das erhoffte Direktmandat in Potsadam geht wohl verloren.

Das wäre das Aus im Potsdamer Landtag!

Woidke-Wumms in Brandenburg – die SPD auf dem Weg zum Wahlsieg!

Vor der Landtagswahl lieferten sich die regierende SPD und die Rechtsaußen-AfD lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Wahlabend ist klar: Die SPD liegt vorn – nach ersten ARD-Hochrechnungen bei über 31 Prozent, die AfD bei unter 30 Prozent.

Die SPD mit ihrem Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (62) wird damit ziemlich sicher weiterregieren können. Woidke sagte am Abend, es könne sein, dass es auch in Brandenburg „wie so oft in der Geschichte die Sozialdemokraten waren, die Extremisten auf dem Weg zur Macht gestoppt haben“.

„Furiose Aufholjagd“

SPD-General Kevin Kühnert (35) sprach von einer „furiosen Aufholjagd“!

„Kommend von Umfragewerten unter 20 Prozent, geht es jetzt wahrscheinlich über die 30 hinaus“, sagte er. „Das hat mit einer guten Leistungsbilanz, einem ganz gestandenen Ministerpräsidenten und auch dem persönlichen Zutrauen in ihn zu tun.“ Diesen Erfolg nehme der Brandenburger SPD jetzt schon keiner mehr an diesem Abend.

Ein Partner für die SPD dürfte wie bisher wieder die CDU sein. „Die CDU wird die erste Partei sein, mit der wir Kontakt aufnehmen“, sagte Woidke im ZDF.

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Offen, ob es für SPD und CDU alleine reicht

Ein SPD-Bündnis allein mit der CDU könnte – Stand jetzt – reichen!

Falls doch ein dritter Koalitionspartner gebraucht wird, kommt dafür infrage: das BSW, das ungefähr gleichauf mit CDU liegt. Die neue Partei von Sahra Wagenknecht (55) wird aus dem Stand zweistellig – wie in Thüringen und Sachsen. Ein Riesen-Triumph!

Zittern müssen Linke und Freie Wähler, die bei rund drei Prozent liegen. Und damit unter der Schwelle: Einzug in den Landtag? Oder raus?

Unklar zunächst: Holt eine der Parteien mindestens ein Direktmandat? Dann wäre mindestens ein Sitz im Landtag sicher.

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