Kalifornien hat ein HausBÄRsetzer-Problem: Die Raubtiere haben offenbar gelernt, wie man Türen öffnet und dringen immer hemmungsloser in Häuser und Wohnungen ein.
Bären sind für die Bewohner von Sierra Madre und der Nachbargemeinden in den Ausläufern des kalifornischen Staatsforstes „Angeles National Forest“ an sich nichts Ungewöhnliches. Im Jahr 2020 gab es allein in Sierra Madre etwa 100 Berichte über Bären-Sichtungen.
Die Tendenz ist eindeutig und bietet Anlass zur Beunruhigung: Im vergangenen Jahr stiegen diese Zahlen auf 380 Sichtungen – und 50 Einbrüche durch die Raubtiere!
„Sie öffnen auch Autotüren“
„Das ist ein neues Phänomen“, sagte Aleks Giragosian, Staatsanwalt von Sierra Madre (USA), laut der Zeitung „Los Angeles Times“. Und weiter: „In den vergangenen zwei Jahren ist etwas Interessantes passiert: Wie in Jurassic Park haben die Bären gelernt, wie man Türen öffnet. Ich weiß nicht, wie sie es gelernt haben. Ich weiß auch nicht, wie sie sich das gegenseitig beibringen, aber sie öffnen auch Autotüren“.
In Jurassic Park gibt es eine berühmte Szene, in der Velociraptoren Türen öffnen. Die Riesenechsen hatten gelernt, mit ihren Klauen Türgriffe zu betätigen, um die Überlebenden zu jagen.
▶︎ Hausbesitzerin Sara Alden berichtete dem US-Sender CBS kürzlich von ungebetenem Bären-Besuch. Das Tier hatte sich übers Wochenende in ihrem Eigentum eingenistet, den pelzigen Eindringling entdeckte ihr Mann. Alden: „Er sagte: ,Es ist ein Bär. Er ist in unserem Schlafzimmer!’“ Mit der Kamera hielt Alden fest, wie der Räuber gemütlich aus dem Haus schlenderte, nachdem er es durchwühlt hatte. „In den vergangenen fünf Jahren sind sie zu einer echten Plage geworden, sie werden immer dreister“, so Alden.
Müll lockt Bären an
Erinn Wilson vom California Department of Fish and Wildlife glaubt, dass die Menschen selbst schuld sind. Sie würden immer weiter in die Wildnis vordringen, zudem locke der Müll die Bären an. Zwar ließen sich viele der bis zu 400 Kilogramm schweren Tiere vertreiben, doch es gebe auch hartnäckige Exemplare.
Ein Schwarzbär etwa hatte es sich 2019 in einem leer stehenden Haus gemütlich gemacht. Als sich Nachbarn wegen des schrecklichen Geruchs beschwerten, schickte die Stadt dem Eigentümer Mahnbescheide – ohne Erfolg. Erst als Anwohner den ungebetenen Gast fotografierten und einen Durchsuchungsbeschluss erwirkten, wurden die Behörden aktiv.
„Die Einwohner sind hin- und hergerissen, denn in Sierra Madre gibt es viele Menschen, die die Tierwelt lieben und die Bären schützen wollen“, sagt Staatsanwalt Giragosian. Und er fügt hinzu: „Es gibt aber auch Bewohner, die Angst um ihr Leben haben.“